Wieder kein Signal vom Marslander
von Stefan Deiters astronews.com
14. April 2010
In der vergangenen Woche hat die Marssonde 2001 Mars Odyssey
insgesamt 60 Mal den Marslander Phoenix überflogen und erneut nach
Signalen. An der Landestelle in der Nähe des Nordpols steht die Sonne nun
ständig über dem Horizont, so dass dem Lander im Prinzip ausreichend Energie zur
Verfügung stehen sollte. Das Team am Jet Propulsion Laboratory
entdeckte allerdings nichts.
Auch während der
dritten und letzten Lauschkampagne der Sonde 2001 Mars Odyssey
wurde kein Signal von Phoenix
entdeckt. Bild:
NASA / JPL |
Die Sonde 2001 Mars Odyssey hat die Position von
Phoenix in der Nordpolarregion des Mars zwischen dem 5. und 9. April
insgesamt 60 Mal überflogen und dabei nach Signalen des Marslanders gefahndet.
Ähnliche Kampagnen hatte es - wie berichtet - bereits im Januar und im Februar
gegeben. Nach Ende des Winters steht die Sonne aber nun ständig über dem
Horizont, so dass dem Lander theoretisch ausreichend Energie zur Verfügung
stehen müsste, wenn Elektronik und Solarzellen die extremen Bedingungen des
Marswinters überstanden haben. Die Komponenten waren dafür allerdings nicht
ausgelegt, so dass nur eine minimale Chance besteht, dass sich Phoenix
reaktivieren kann.
"Für den unwahrscheinlichen Fall, dass Phoenix den harschen
arktischen Marswinter überstanden hat und sich durch den jetzt kontinuierlichen
Sonnenschein die Energiesituation verbessern konnte, hätte eine sehr große
Wahrscheinlichkeit bestanden, dass es bei einem oder mehreren der 60 Überflüge
einen Kontaktversuch des Landers gegeben hätte", ist Chad Edwards,
verantwortlicher Kommunikationsingenieur für das Mars-Programm am Jet
Propulsion Laboratory der NASA überzeugt. Registriert wurde aber wieder
kein Signal, wie auch bei allen vorherigen Überflügen nicht.
Ob weiter nach einem Signal von Phoenix gesucht werden soll, ist
noch nicht entschieden: "Dies war die letzte der drei geplanten Suchkampagnen
für Phoenix", so Edwards. "Die Verantwortlichen für das Mars-Programm
werden die Ergebnisse nun bewerten und dann entscheiden, ob weitere Aktionen
sinnvoll sind."
Phoenix war am 25. Mai 2008 in der
Nordpolarregion des Mars gelandet und hatte dort mehrere Monate lang
Untersuchungen angestellt. Die ursprünglich auf drei Monate angesetzte Mission
dauerte rund zwei Monate länger als geplant. Sie endete mit Beginn des Herbstes
in der nördlichen Polarregion. Die Solarzellen des Landers konnten damals nicht
mehr ausreichend Energie produzieren.
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Phoenix, Seite der
University of Arizona |
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