Erneute Suche nach Signal vom Marslander
von Stefan Deiters astronews.com
24. Februar 2010
Die Marssonde 2001 Mars Odyssey hat am Montag
erneut mit der gezielten Suche nach Signalen des Landers Phoenix
begonnen. Die Landesonde, die im Frühjahr 2008 in der Nordpolarregion des Roten
Planeten aufgesetzt und ihre Umgebung während des Marssommers einige Monate lang
erkundet hatte, könnte sich theoretisch nach Ende des Marswinters reaktiviert
haben. Als wahrscheinlich gilt dies allerdings nicht.
Auch während der
zweiten Lauschkampagne der Sonde 2001 Mars Odyssey
wurde bislang kein Signal des Marslanders Phoenix
entdeckt. Bild:
NASA / JPL |
Die Sonde 2001 Mars Odyssey hat am Montag erneut mit
einer Kampagne begonnen, während der bei Überflügen über den Landeplatz des Marslanders Phoenix
gezielt nach Signalen der Sonde gesucht werden soll. Mars Odyssey hatte
- wie berichtet - bereits im Januar eine ähnliche Lauschkampagne durchgeführt,
dabei jedoch kein Signal von Phoenix entdeckt. Auch bei den ersten zehn
Überflügen der neuen Kampagne wurden keine Signale registriert. Bis zum 26.
Februar sind weitere 50 Überflüge geplant.
Phoenix war am 25. Mai 2008 in der
Nordpolarregion des Mars gelandet und hatte dort mehrere Monate lang
Untersuchungen angestellt. Die ursprünglich auf drei Monate angesetzte Mission
dauerte rund zwei Monate länger als geplant. Sie endete mit Beginn des Herbstes
in der nördlichen Polarregion. Die Solarzellen des Landers konnten damals nicht
mehr ausreichend Energie produzieren.
Jetzt ist der Winter auf der Nordhalbkugel des Mars vorüber und die
Lichtverhältnisse bessern sich von Tag zur Tag. Zur Zeit steht die Sonne in der
Landeregion jeden Marstag etwa 22 Stunden über dem Horizont, was in etwa der
Situation einige Wochen nach Ende der primären dreimonatigen Mission von
Phoenix entspricht. Damit könnte dem Lander theoretisch wieder ausreichend
Energie zur Verfügung stehen, um
sich zu reaktivieren - wenn denn die Elektronik die extremen Temperaturen des
Marswinters überstanden hat.
Wahrscheinlich ist dies nicht: Die Systeme
von Phoenix waren nur für Temperaturen von bis zu minus 55 Grad Celsius
ausgelegt, im Marswinters liegen die Werte aber bei durchschnittlich minus 126
Grad Celsius. Eine geringe Chance besteht jedoch trotzdem: Für diesen Fall
verfügt der Lander über einen sogenannten "Lazarus-Modus", durch den er sich selbst wieder
in Betrieb nehmen kann, wenn ausreichend Energie zur Verfügung steht. Er würde
dann regelmäßig versuchen, Kontakt zur Erde aufzunehmen.
Sollte auch bei diesen Überflügen kein Signal von Phoenix entdeckt
werden, ist vom 5. bis 9. April eine weitere Lauschkampagne vorgesehen. Dann
steht die Sonne an der Landestelle von Phoenix ständig über dem
Horizont.
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Phoenix, Seite der
University of Arizona |
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