Weltraumcontainer soll Teil der ISS werden
von Stefan Deiters astronews.com
2. März 2010
Die NASA und die italienische Raumfahrtagentur ASI wollen
das unter dem Namen Leonardo bekannte Multi-Purpose Logistics
Module zu einem festen Bestandteil der Internationalen Raumstation ISS
machen. Bislang wurden mit dem in Italien hergestellten Weltraumcontainer
Versorgungsgüter und Experimente im Laderaum eines Shuttles zur ISS gebracht.
Der
Weltraumcontainer Leonardo im Laderaum der
Discovery. Foto:
NASA |
Die Internationale Raumstation ISS muss regelmäßig mit
Versorgungsgütern und neuen Experimenten versorgt werden. Doch der Transfer von
Gegenständen durch die Verbindungsschleusen der Raumfähren ist nicht immer
möglich und auch nicht gerade komfortabel. Deswegen entwickelte die italienische
Raumfahrtagentur ASI im Auftrag der NASA insgesamt drei "Weltraumcontainer" oder
Multi-Purpose Logistics Modules. Sie konnten auf der Erde beladen, im
Laderaum einer Raumfähre verstaut und im All an die ISS angedockt und damit
bequem entladen werden.
Der Weltraumcontainer Leonardo, der erstmals 2001 zur
Internationalen Raumstation geflogen ist (astronews.com berichtete), soll nun zu
einem Permanent Multipurpose Module umgebaut werden und dauerhaft an
der ISS angedockt bleiben. Das Modul vergrößert damit die nutzbare Fläche der
ISS und stellt auch Raum für weitere Experimente zur Verfügung. Das Modul hat
eine Länge von etwa 6,4 Metern und einen Durchmesser von 4,6 Metern.
In den kommenden Monaten wird Leonardo entsprechend umgebaut werden,
um eine sichere dauerhafte Nutzung im All zu ermöglichen. Auch soll während des
letzten Transports von Leonardo zur ISS eine möglichst umfangreiche
Ladung im Inneren des Containers verstaut werden können. Der Flug STS-133 der
Raumfähre Discovery ist für September vorgesehen.
Außer Leonardo wurde in den vergangenen Jahren auch das zweite von
der ASI an die NASA gelieferte Logistikmodul Rafaello zur Versorgung
der ISS verwendet. Ein drittes Modul mit Namen Donatello wurde zwar an
die NASA geliefert, wird aber wegen der bevorstehenden Außerdienststellung der
Shuttle-Flotte nicht mehr zum Einsatz kommen.
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