Bau der Sentinel-Satelliten kann beginnen
Redaktion
/ ESA-Pressemitteilung astronews.com
5. Oktober 2007
Oft kommt es nicht vor, dass sich die ESA über ein Zuviel an
zugesagten Geldmitteln von den Mitgliedsstaaten freuen kann: Beim Programm GMES (Global Monitoring for Environment and Security) ist dies allerdings der Fall.
Es geht jetzt in die zweite Phase, die auch den Bau von drei Satelliten
beinhaltet, die eine Kernkomponente des neuen Umweltüberwachungssystems werden
sollen.
Sentinel-1 (künstlerische Darstellung).
Bild: ESA / P. Carril
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Ende September wurde von den teilnehmenden Mitgliedsstaaten die
Inangriffnahme der Phase 2 des ersten Programmteils der GMES-Weltraumkomponente genehmigt. Für das bereits
auf der ESA-Ministerratstagung von 2005 überzeichnete Programm ergab sich mit
Finanzbeiträgen für Phase 2 in Höhe von insgesamt 500 Millionen Euro auch diesmal ein
deutlicher Überschuss, so dass der Haushalt nun zu 116 Prozent gedeckt ist.
Dank
dieser zusätzlichen Programmbeiträge kann die ESA nun die Entwicklung der ersten
drei Erdbeobachtungssatelliten aus der Sentinel-Baureihe in Angriff
nehmen. Weitere Beiträge werden von Ländern erwartet, die ihre Beitragszahlungen
nicht rechtzeitig bestätigen konnten. Das Programm für die GMES-Weltraumkomponente wird außerdem von der
Europäischen Kommission mitfinanziert.
Volker Liebig, ESA-Direktor für Erdbeobachtungsprogramme, erklärte, dass
"Europa mit GMES über ein weltweit einzigartiges globales
Umweltinformationssystem verfügen wird, worauf Europas Bürger stolz sein können.
Für andere Länder hat GMES bereits Modellcharakter für die Nutzung
operationeller Erdbeobachtungssysteme zur Bereitstellung kritischer
Informationen für Entscheidungsträger und Bürger."
Die ESA, die für die Gesamtleitung und -koordinierung der Tätigkeiten für die
GMES-Weltraumkomponente in Europa verantwortlich ist, wird mit Phase 2 die
Entwicklung der Satelliten aus der Sentinel-Baureihe voranbringen können.
Die umfasst den Bau von drei Satelliten (Sentinel-1, -2 und -3) und die
Errichtung des dazugehörigen Bodensegments.
Bis zum 2011/2012 geplanten Start dieser Satelliten wird die ESA außerdem die
Bereitstellung der Erdbeobachtungsdaten koordinieren, die für die zurzeit von
der Europäischen Gemeinschaft eingerichteten GMES-Dienste erforderlich sind. Auf
diese Weise wird GMES schrittweise vom voroperationellen Stadium bis zur vollen
Einsatzfähigkeit gebracht, die mit der Positionierung der Sentinel-Satelliten
auf ihren Umlaufbahnen erreicht sein wird.
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