Kompakte Satelliten aus Bremen
Redaktion / DLR
astronews.com
25. Januar 2007
Morgen wird in Bremen offiziell das neue DLR-Institut für
Raumfahrtsysteme gegründet. Für den DLR-Vorsitzenden Prof. Wittig ist die
Institutsgründung an der Weser ein weiterer Schritt auf dem Weg zur Entwicklung
kompletter Raumfahrtsysteme in Deutschland. Ein Schwerpunkt des neuen Instituts
wird die Führung des Kompakt-Satellitenprogramms des DLR sein.

Der deutsche Kleinsatellit Bird. Bild:
DLR |
Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) gründet am 26. Januar 2007
das neue DLR-Institut für Raumfahrtsysteme in Bremen. Zu einem gemeinsamen
Festakt im Bremer Rathaus haben Bremens Bürgermeister, Jens Böhrnsen, und der
Vorstandsvorsitzende des DLR, Prof. Sigmar Wittig, Gäste aus Politik,
Wissenschaft und Wirtschaft eingeladen. "Mit dem neuen Institut in Bremen
engagiert sich das DLR an einem der bedeutendsten Raumfahrtstandorte in
Deutschland. Die deutsche Weltraumforschung macht einen weiteren Schritt auf dem
Weg zur Entwicklung kompletter Systeme", bekräftigte der
DLR-Vorstandsvorsitzende. "Ohne die Unterstützung von Bund und Land Bremen wäre
dieses Engagement nicht möglich gewesen", fügte Wittig erfreut hinzu.
Thematische Schwerpunkte des neuen Instituts sind die Raumfahrt-Systemanalyse
und –Systemtechnik sowie Systemtechnik und -auslegung für die Raumfahrtnutzung.
Bürgermeister Böhrnsen begrüßt die Entscheidung des DLR: "Für unsere Stadt ist
die Gründung des DLR-Instituts eine weitere kraftvolle Bestätigung, dass Bremen
eine Spitzenstellung in der europäischen Luft- und Raumfahrt einnimmt. Ich bin
mir sicher, dass dieses Institut in wenigen Jahren eine der bedeutendsten
Einrichtungen des DLR sein wird."
Aufgabe des Bremer Instituts ist die Bewertung und Analyse komplexer Systeme der
Raumfahrt in technischer, wirtschaftlicher und gesellschaftspolitischer
Hinsicht. Dabei werden auch Konzepte für innovative Raumfahrtmissionen sowie
raumfahrtgestützte Anwendungen für den wissenschaftlichen, kommerziellen und
sicherheitsrelevanten Bedarf entwickelt. Diese sollen in enger Zusammenarbeit
von Forschung und Industrie umgesetzt werden. Dazu wird das DLR-Institut eng mit
der in Bremen ansässigen Raumfahrtindustrie kooperieren, ebenso mit Instituten
und Einrichtungen der Universität Bremen, wie dem Zentrum für angewandte
Raumfahrttechnologie und Mikrogravitation (ZARM).
Im Institut werden rund 80 Wissenschaftler und Ingenieure arbeiten. Darüber
hinaus sollen bis zu 50 Wissenschaftler in so genannten Drittmittel-Projekten
forschen. Zusammen mit den Mitteln für die Ausstattung des Instituts stehen
dafür im Jahr 2007 rund 8,9 Millionen Euro bereit, in den Folgejahren rund 17,8
Millionen Euro. Die Mittel werden zu 90 Prozent vom Bund und zu 10 Prozent vom
Land Bremen aufgebracht. Hinzukommen 9,5 Millionen Euro an Sondermitteln, die
das Land Bremen für den bereits in Planung befindlichen Neubau eines
Institutsgebäudes in den kommenden drei Jahren bereitstellen wird. Die Umsetzung
dieser Initiative wurde stark unterstützt von Volker Kröning, Mitglied des
Bundestages, und Prof. Hans J. Rath, dem Leiter des ZARM.
Schon vor der offiziellen Gründung sind die ersten konkreten Aufgaben benannt
und in Angriff genommen worden. So wird das Institut in Bremen die Führung des
Kompakt-Satellitenprogramms des DLR übernehmen und an einer rückkehrfähigen
Experimentalplattform forschen. Auf dem Gebiet der Exploration des Weltraums
soll untersucht werden, mit welchem Konzept eine deutsche oder europäische
Mondmission zum größtmöglichen Erfolg geführt werden kann. Weitere Aufgaben
liegen in den Bereichen der Antriebsforschung von Oberstufen für Raumfahrzeuge
und Raumfahrt-Systemtechnik für sicherheitsrelevante Anwendungen.
Als kommissarische Institutsleiter des neuen Instituts in Bremen wurden Josef
Kind und Prof. Berndt Feuerbacher ernannt. Als ehemaliger Präsident der EADS
Space Transportation ist Josef Kind (59) auf Grund seiner langjährigen
Industrieerfahrung weithin anerkannt. Er wird sicherstellen, dass insbesondere
die systemtechnische Ausrichtung des Instituts auch industrienahe
Fragestellungen bearbeiten wird. Prof. Berndt Feuerbacher (66) ist ein
angesehener Spezialist auf dem Gebiet der Weltraum-Wissenschaften. Von 1981 bis
2006 war er Institutsdirektor des DLR-Instituts für Raumsimulation in Köln.
Feuerbacher wird die wissenschaftliche Orientierung des Institutes
sicherstellen.
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