Amerikanischen Forschern ist es gelungen, ein 30 Jahre altes astronomisches
Rätsel zu lösen. Nach jahrelangen Beobachtungen fanden Caleb Scharf und Reshmi
Mukherjee von der Columbia University in New York heraus, dass der
Löwenanteil der bislang mysteriösen kosmischen Gammastrahlung von Galaxienhaufen
und anderen großräumigen Strukturen ausgesendet wird. Die Entdeckung liefert den
Astronomen neue Erkenntnisse über die Entstehung der größten Strukturen im
Kosmos, sowie über die Magnetfelder zwischen den Galaxien.
Scharf und Mukherjee hatten neun Jahre lang den so genannten
Gammastrahlungs-Hintergrund mit den Detektoren des Gammastrahlungs-Satelliten
Compton vermessen. Gammastrahlung ist die Form elektromagnetischer Strahlung
mit der höchsten Energie, zu der auch Licht und Radiowellen gehören. In unserer
Milchstraße wird Gammastrahlung vor allem von Schwarzen Löchern und
Neutronensternen produziert, sowie durch hochenergetische Teilchen, die auf Gas
zwischen den Sternen prallen. Zusätzlich zu dieser lokalen Gammastrahlung gibt
es einen gleichmäßig aus allen Richtungen kommenden Hintergrundsanteil, dessen
Ursprung bislang unklar war.
"Unsere Ergebnisse erklären nicht nur, wo diese Gammastrahlung herkommt",
erläutert Scharf, "sie liefern uns auch eine neue Möglichkeit, die von der
Schwerkraft angetriebene Strukturbildung im Kosmos zu untersuchen."
Galaxienhaufen sind die größten, durch ihre Schwerkraft zusammengehaltenen
Strukturen im Universum. Die Galaxienhaufen in der Untersuchung von Scherf und
Mukherjee enthalten viele Tausend Sternsysteme ähnlich unserer Milchstraße und
nehmen immer noch weitere Materie aus ihrer Umgebung auf.