Alle vier CLUSTER-Satelliten haben mittlerweile ihren endgültigen
Orbit um die Erde erreicht. Auch die jeweils drei Masten, die für
Experimente und Kommunikation der Sonden benötigt werden, sind
ausgefahren, so dass der Inbetriebnahme der insgesamt 44 Instrumente an
Bord des Quartetts nichts mehr im Wege steht. Doch dies wird einige Monate
dauern.
Die
Cluster-Satelliten Rumba und Tango. Darstellung:
ESA/Cluster |
"Nachdem am 15. August alle großen Manöver abgeschlossen waren und
die Haupttriebwerke nicht mehr benötigt wurden, haben wir als erstes die
Abdeckung zweier Instrumente an Bord von Rumba und Tango
geöffnet, so dass sie sich den Umweltbedingungen anpassen konnten und
um sicherzustellen, dass nichts klemmt", erläutert
Projektwissenschaftler Phillippe Escoubet. Während der nächsten Monate
sollen nun alle Instrumente nach und nach eingeschaltet werden.
Bis gestern wurden noch kleinere Manöver mit den Sonden durchgeführt,
die ihre Positionen zueinander exakt abstimmen sollten. Die
Sonde müssen, um die Magnetosphäre der Erde in drei Dimensionen zu
erfassen, sich in genau festgelegten Abständen zueinander befinden. Diese
kleinen Kurskorrekturen wurden jeweils einige Stunden nach Erreichen des
erdnächsten Punktes der jeweiligen Bahn gemacht.
"Heute werden wir nun mit dem Anschalten der Instrumente beginnen.
Dazu wird von den Bodenstationen in Spanien und Australien ein
entsprechendes Kommando zum Quartett geschickt," erläutert Escoubet
weiter. "Wir wollen jeweils die gleichen Instrumente an Bord aller
vier Sonden anschalten." Als erstes soll eines der Magnetometer
aktiviert werden, da alle anderen Instrumente auf die Daten dieses
Messgerätes angewiesen sind. Daher war auch das Ausfahren der zwei
jeweils fünf Meter langen Masten, die von dem Gerät benötigt werden,
notwendig.
"Wenn das geschafft ist, werden wir die beginnen, die anderen
Instrumente einzuschalten und während der nächsten drei Monate zu
testen. Und Anfang Dezember sollen dann alle 44 Instrumente an Bord der
vier Satelliten voll einsatzbereit ein." Die über 250
Wissenschaftler aus über 70 Instituten, die an der CLUSTER-Mission
beteiligt sind, müssen sich also noch ein wenig gedulden. Gespannt sind
sie schon alle auf die ersten wissenschaftlichen Daten: "Wir alle
freuen uns darauf, in den nächsten zwei Jahren eine Flut von Daten
auswerten zu können."