Die erste CLUSTER-Mission schaffte 1996 auf Anhieb den Sprung
in die Hauptnachrichtensendungen. Glücklich war darüber allerdings keiner:
Beim Jungfernflug der Ariane 5 waren alle Satelliten zusammen mit
der Rakete explodiert. Doch das CLUSTER-Team bleib am Ball und am 15. Juli
sollen nun die ersten beiden der insgesamt vier Satelliten zur Erforschung
der Magnetosphäre von Baikonur aus starten.
Endlich, werden viele deutsche Wissenschaftler denken, wenn am 15. Juli
gegen 15.40 Uhr MESZ die erster beiden CLUSTER-Satelliten an Bord einer Sojus-Rakete
vom russischen Weltraumbahnhof Baikonur aus ins All geschossen werden. Einen
Monat später wird dann ein weiteres Satellitenduo folgen. Und für die
beteiligten Gruppen ist schon jetzt klar, dass CLUSTER 2 ein weiterer Meilenstein in der Erforschung
des erdnahen Weltraums sein wird.
CLUSTER ist ein
internationales Projekt der Europäischen Weltraumorganisation ESA und der amerikanischen Raumfahrtbehörde NASA.
Und auch deutsche Institute sind mit dabei: Bei zwei der jeweils elf
Instrumenten lag die Federführung in Deutschland, bei zwei weiteren waren
deutsche Wissenschaftler beteiligt. Die wissenschaftlichen Instrumente sind auf allen
vier Satelliten des kosmischen Quartetts identisch.
Die CLUSTER-Satelliten sollen in erster Linie den Schutzmantel der Erde
untersuchen - das Magnetfeld. Es schirmt uns gegen den kontinuierlich von der Sonne kommenden
Teilchenstrom, den sogenannten Sonnenwind, weitgehend ab. Durch das
Magnetfeld wird der Sonnenwind an der Erde vorbeigelenkt und nur in den
Polarregionen, von denen die Feldlinien der Magnetosphäre ausgehen, können
Sonnenwindteilchen bis in die irdische Atmosphäre vordringen. Man sieht sie
dann als Polarlichter. Kommt es zu starken Sonnenstürmen kann die
Magnetosphäre so gestört werden, dass Polarlichter auch in südlicheren
Breiten zu sehen sind. Und damit nicht genug: Auch Funkverkehr oder
elektrische Einrichtungen können dann gestört werden.
Hinter die Geheimnisse der Magnetosphäre sollen nun die vier
CLUSTER-Satelliten kommen: Um zeitliche und räumliche
Veränderungen zu messen, soll mit vier identische Satelliten beobachtet
werden, die im All nach Möglichkeit den gleichen Abstand zueinander
haben. Neben grundlegenden Erkenntnissen über das Erdmagnetfeld und seine
Schutzfunktion soll auch die
Vorhersage für das sogenannte Weltraumwetter, also die Störungen durch
Sonnenwind, verbessert werden.