Über 1,7 Millionen Computerbenutzer aus aller Welt sind
mittlerweile dabei, mit Hilfe eines raffinierten Bildschirmschoners
nach außerirdischer Intelligenz zu fahnden. Fast 200.000 Jahre Rechenzeit
kamen so bisher zusammen und auch deutsche PC-Benutzer beteiligten sich
maßgeblich:
Sie trugen bisher rund 10.000 Jahre Rechenzeit zum Projekt bei und liegen
in der Länderwertung auf Platz zwei.
Die Idee des von der Universität in Berkeley und der Planetary
Society initiierten Projektes ist relativ simple: Warum soll man zur
Auswertung von Daten nicht einfach Computer benutzen, die gerade nicht
ausgelastet sind und ein Bildschirmschoner-ähnliches Programm entwickeln,
das im Hintergrund über das Internet empfangene Daten auswertet. Seit Mai
letzten Jahres ist dieses Modul nun erhältlich und durch diese Idee ist
mittlerweile das weltgrößte Rechnernetz zur Auswertung
wissenschaftlicher Daten entstanden.
Die Daten, die mittels Frequenzanalysen ausgewertet werden, stammen vom
größten Radioteleskop
der Welt, dem Arecibo Radio Teleskop im Nordwesten von Puerto Rico. Es besteht
aus einem nicht schwenkbaren Reflektor mit einem Durchmesser von
305 Metern, der in ein natürliches, schüsselförmiges Tal eingelassen ist. Die dort aus dem All empfangenen, schwachen Radiosignale
werden gesammelt, in "Datenpakete" verpackt und dann weltweit auf Spuren
intelligenter Absender untersucht.
Mittlerweile stellen nicht nur begeisterte Hobbyastronomen ihre Rechner
dem Projekt zur Verfügung: So unterstützt beispielsweise seit kurzem
auch das Zentrum für Kommunikation und Informationsverarbeitung der Fachhochschule
Magdeburg SETI@home. Und die Teilnehmerliste auf der Webseite des
Projektes liest sich wie ein "Who is Who" der amerikanischen
Computerindustrie: Da liegt das Team "SETI@sun" deutlich vor dem
"Team SGI" und den "Intel ISV Performance Labs".
Doch auch die Deutschen liegen gut im Rennen: Fast 125.000 angemeldete
Benutzer schickten über fünf Millionen Ergebnisse zurück nach Berkeley
und liegen damit auf dem zweiten Platz nach den USA und vor England,
Kanada und Japan.