Das
europäische Röntgenteleskop XMM, das am Freitag vorvergangener
Woche von einer Ariane
5-Rakete in eine Erdumlaufbahn gebracht wurde, hat mittlerweile
seinen Arbeitsorbit erreicht. Obwohl es noch keine wissenschaftlichen
Daten liefert, ist das XMM-Team sehr angetan von "ihrem"
Teleskop: Europas Stolz im All funktioniert besser als vorhergesehen.
Schon am 16. Dezember, weniger als eine Woche nach dem Start, hatte XMM (X-Ray Multi Mirror)
seine endgültige Umlaufbahn erreicht, so dass das Röntgenteleskop
nunmehr alle 48 Stunden die Erde umrundet. Um in diesen Orbit zu gelangen
wurden die Triebwerke des Teleskops insgesamt fünfmal gezündet. Jetzt
erreicht XMM an seinem erdfernsten Punkt eine Entfernung von 114.000
Kilometer, an seinem erdnächsten Punkt eine Höhe von 7.365
Kilometern.
Der Kurs von XMM wird von Bodenstationen in Perth, Kourou und
Villafranca verfolgt; gesteuert wird XMM durch das European
Space Operations Centre (ESOC) in Darmstadt. Dort ist man begeistert
von der Funktionsfähigkeit des Teleskops: Während der ersten
Erdumrundungen wurde XMM mehrfach mit höchster Präzision ausgerichtet.
Mehrere tausend Befehle wurden von den Bordsystemen ohne Probleme
empfangen und ausgeführt. "XMM fliegt so schön", freut sich
Dietmar Heger, der XMM-Operation-Manager. "Der Satellit
verhält sich im All besser, als in allen unseren Simulationen vor dem
Start. Wir konnten sogar unsere Schichten dieser entspannten Situation
anpassen."
Die nächsten Wochen dürften noch ruhiger werden. Nachdem das
Flugkontrollteam in den letzten Tage einige der wissenschaftlichen
Instrumente probeweise angeschaltet hatte, versetzten sie unlängst das
Teleskop für die Weihnachts- und Neujahrstage in einen Schlafmodus. Am 4.
Januar soll die Arbeit weitergehen. Das "First Light" von XMM,
dem wohl viele Astronomen entgegenfiebern, ist für den März geplant.
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XMM,
Projektseite der ESA
ESOC, European Space Operations
Centre, Darmstadt |