Vertragsunterzeichnung für den Bau von Europas erstem
Mondlander
Redaktion
/ Pressemitteilung der ESA astronews.com
17. Februar 2025
Europas Mondpläne werden konkret: Ende Januar hat die
europäische Weltraumorganisation ESA mit Thales Alenia Space in Italien einen
Vertrag über die Leitung eines europäischen Konsortiums aus Unternehmen der
Luft- und Raumfahrtindustrie für den Bau des ersten ESA-Mondlanders
unterzeichnet. Er soll Anfang des kommenden Jahrzehnts starten.
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Künstlerische Darstellung des
Argonaut-Mondlanders.
Bild: ESA - P. Carril [Großansicht] |
Das Argonaut oder European Large Logistics Lander (EL3) der
europäischen Weltraumorganisation ESA soll Europa einen autonomen und
vielseitigen Zugang zum Mond ermöglichen und die internationalen
Erkundungsbemühungen auf der Mondoberfläche unterstützen. Ab Anfang des nächsten
Jahrzehnts wird das Raumfahrzeug mithilfe der europäischen Trägerrakete Ariane 6
zu regelmäßigen Missionen zum Mond starten und könnte Infrastrukturen,
wissenschaftliche Instrumente, Rover, Technologiedemonstratoren sowie
lebenswichtige Ressourcen für Astronautinnen und Astronauten auf der
Mondoberfläche, wie Nahrung, Wasser und Luft, liefern.
Argonaut wird in der Lage sein, fünf Jahre lang die harten
Mondnächte und -tage zu überstehen, und damit eine wichtige Voraussetzung für
die nachhaltige Erforschung des Mondes schaffen. Argonaut stellt ein
Eckpfeiler der lunaren Explorationsstrategie der ESA dar und soll nahtlos mit
der lunaren Verbindung von ESA zum Gateway und mit den Kommunikations-
und Navigationssystemen zusammenarbeiten, die gerade im Rahmen der
Moonlight-Initiative entwickelt werden. Argonaut ist einer der
europäischen Beiträge zu internationalen Mondprogrammen, insbesondere zum
Artemis-Programm der NASA und zu kommerziellen Dienstleistungen für Mondlander,
die zur Schaffung einer dauerhaften und nachhaltigen menschlichen Präsenz auf
dem Mond beitragen.
"Die Unterzeichnung des Argonaut-Vertrags ist ein entscheidender Moment für
Europas Ambitionen im Bereich der Mondexploration", sagte Daniel Neuenschwander,
ESA-Direktor für astronautische und nichtastronautische Raumfahrt. "Dieser
erstklassige europäische Mondlander beweist das Engagement der ESA für die
Förderung unserer industriellen Fähigkeiten in der Erforschung des weiteren
Weltraums. Argonaut wird Europa in die Lage versetzen, einen
bedeutenden Beitrag zu internationalen Partnerschaften zu leisten und
gleichzeitig den Weg für eine nachhaltige menschliche Präsenz auf dem Mond zu
ebnen. Europa ist auf dem Weg zum Mond und hat den Boden für die europäische
Autonomie in der Exploration bereitet."
Das Kernteam für die Entwicklung des Lunar Descent Elements besteht
aus Thales Alenia Space in Italien (Hauptauftragnehmer), Thales Alenia Space im
Vereinigten Königreich, Thales Alenia Space in Frankreich und OHB. Das Argonaut
Lunar Descent Element (LDE) wird 2030 ausgeliefert und soll für seine erste
operationelle Mission, ArgoNET, eingesetzt werden, deren Start für 2031 geplant
ist. Das Industriekonsortium, das für die Nutzung des ersten Lunar Descent
Elements für ArgoNET verantwortlich ist, wird nach einer erfolgreichen
Definitionsphase bis Ende 2026 ausgewählt.
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