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JWST
Das frühe Wachstum von interstellarem Staub
Redaktion / Pressemitteilung des Max-Planck-Instituts für extraterrestrische Physik
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15. Januar 2024

Mit dem Weltraumteleskop James Webb wurden nun die frühen Stadien des Wachstums von Staubkörnern in der dichten Molekülwolke Chamaeleon I beobachtet. Für die Auswertung war eine Kombination aus Laborexperimenten und mathematischer Modellierung nötig. Die Ergebnisse liefern bislang beispiellose Einblicke in die Wachstumsprozesse.

Staubkörner

Illustration des Wachstums interstellarer Staubkörnchen, die sich aus dem eismantelfreien interstellaren Medium (links) entwickeln. Sie bekommen einen ersten Eismantel in der Wolke (Mitte) und nehmen in der dichtesten Wolkenphase (rechts) an Größe zu. Bild: Dartois et al. 2024 [Großansicht]

 Wenn interstellare Staubkörnchen wachsen, wirkt sich dies substanziell auf ihre Wechselwirkung mit Licht aus. Insbesondere streuen sie dann das Licht in erheblichem Maße und selektiv nach Wellenlängen. Die große Bandbreite an Wellenlängen, die das Weltraumteleskop James Webb (JWST) analysiert, macht es zu einem unverzichtbaren Instrument, um diese Veränderungen in den Spektren aufzuspüren. So können Astronomen die Größe der Körnchen im Bereich von wenigen Mikrometern bestimmen.

"Es ist eine Herausforderung, diese verzerrten Eisprofile im Infraroten zu interpretieren, die von Webb in solch dichten Wolkenregionen beobachtet werden. Dies erfordert eine komplizierte Kombination aus Laborexperimenten und mathematischer Modellierung. Das Ergebnis sind jedoch beispiellose Einblicke in die Verteilung der Korngröße", sagt der Astronom Emmanuel Dartois vom Institut für Molekularwissenschaften im französischen Orsay, der als Mitglied des internationalen "Ice Age"-Teams die jetzt veröffentlichte Webb-Studie geleitet hat.

Diese Streuung verändert die spektroskopischen Profile im Infrarotbereich und macht sie zu spezifischen Indikatoren für die Veränderung der Korngröße. Insbesondere wurde die Extinktion des Lichts von Sternen hinter der dichten Chamaeleon-Wolke beobachtet, und eine detaillierte Analyse dieser Profile bestätigte, dass die eisigen Körnchen Größen von Mikrometern erreichen. Damit zeigte sich, dass diese kalten Staubkörnchen schon früh im Prozess der Sternentstehung auf ihrer Oberfläche Moleküle ansammeln, bereits vor der protostellaren Phase. Dies stellt bisherige Annahmen darüber, wo und wann das Kornwachstum stattfindet, infrage. Dies wirft nicht nur ein Licht auf die Details der Entwicklung der Staubkörner vor der Geburt von Sternen und Planeten, sondern stellt auch eine Herausforderung für die Bestimmung der chemischen Häufigkeit dar, da sich diese Entwicklung auf die beobachteten Profile auswirkt.

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"Dank der herausragenden Empfindlichkeit von JWST können wir endlich detaillierte Informationen bekommen über die Staubkörner in interstellaren Wolken, in denen Sterne und Planeten entstehen", sagt Paola Caselli, Mitautorin und Leiterin des Zentrums für astrochemische Studien am Max-Planck-Institut für extraterrestrische Physik. "Mit diesen neuen Daten und der Synergie zwischen Experimentatoren und Theoretikern können wir die Größe der Staubkörnchen, den Bausteinen von Planeten, genau eingrenzen. Diese Staubkörnchen enthalten nicht nur Material, das sich zu größeren Brocken verdichtet, sondern auch flüchtige Stoffe wie Wasser und organische Moleküle, die Bausteine präbiotischer Moleküle, die möglicherweise die ersten Schritte zum Leben darstellen."

Die Ergebnisse wurden jetzt in der Fachzeitschrift Nature Astronomy veröffentlicht.

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Das frühe Wachstum von interstellarem Staub. Diskutieren Sie mit anderen Lesern im astronews.com Forum.
siehe auch
Planetenentstehung: Wie aus Staub Planeten werden - 3. Juni 2008
Ferne Welten - die astronews.com-Berichterstattung über die Suche nach anderen Planeten
Links im WWW
Max-Planck-Institut für extraterrestrische Physik
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