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MOSMIN
Satelliten sollen Bergbau sicherer machen
Redaktion / Pressemitteilung des Helmholtz-Zentrums Dresden-Rossendorf
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2. Januar 2024

Bergbau wird auf absehbare Zeit unverzichtbar bleiben, um den Bedarf an Rohstoffen zu decken. Doch Bergbau kann auch zu erheblichen Sicherheits- und Umweltrisiken führen. Im Rahmen des europäischen Forschungsprojekts MOSMIN sollen nun unter anderem Copernicus-Satellitendaten genutzt werden, um den Bergbau sicherer und effizienter zu machen.

MOSMIN

Um Risiken wie Instabilitäten von Bergbauhalden oder Verunreinigungen von Böden und Gewässern vorzubeugen und die Effizienz beim Abbau von Ressourcen zu optimieren, haben es sich zwölf internationale Partner im Rahmen des europäischen Forschungsprojekts MOSMIN zur Aufgabe gemacht, mit Hilfe von Copernicus-Satellitendaten Bergbauhalden geotechnisch und ökologisch zu überwachen sowie ihr Lagerstättenpotential zu bewerten. Bild: MOSMIN [Großansicht]

Bergbau ist mit Risiken verbunden; doch aufgrund unseres Bedarfs an Rohstoffen ist er unabdingbar. Bei der Bergbautätigkeit fallen Rückstände aus Abbau und Aufbereitung an, die in Abraum- und Spülhalden gelagert werden. Diese Materialien können Umwelt- und Sicherheitsrisiken bergen, wie geotechnische Instabilitäten und Wasser- und Bodenverschmutzungen. Überwachung und Risikoabschätzung der Halden sind wichtig, um Gefahren zu erkennen und bestenfalls zu vermeiden. Bisher basieren Risikoabschätzungen vorrangig auf stationär an der Erdoberfläche oder im Untergrund gewonnenen Daten. Auf Erdbeobachtung basierende Techniken wie Satellitendaten werden derzeit nicht in vollem Umfang genutzt, um bergbaubezogene Ablagerungen zu überwachen.

Das Helmholtz-Institut Freiberg für Ressourcentechnologie (HIF) am Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf mit seiner Expertise in Fernerkundung und Maschinellem Lernen möchte diese Lücke gemeinsam mit elf internationalen Partnern schließen. Im Rahmen des Projekts MOSMIN (die Abkürzung steht für "Multiscale Observation Services for Mining-related Deposits") werden die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vor allem Satellitendaten des europäischen Copernicus-Erdbeobachtungsprogramms nutzen und mit In-Situ-Daten kombinieren. Die Copernicus-Daten geben Aufschluss über Bodenverformungen und die Oberflächenbeschaffenheit in großflächigem Maßstab. "Wir kombinieren die Satellitendaten mit den Daten, die wir durch Sensoren auf Drohnen oder am Boden gewonnen haben. Diese Daten werden mithilfe von Verfahren des Maschinellen Lernens so aufbereitet, dass wir Veränderungen erkennen und deren Ursache identifizieren können2, erläutert Projektkoordinator Dr. Moritz Kirsch vom HIF.

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In Zusammenarbeit mit internationalen Bergbauunternehmen werden die fernerkundungsbasierten Überwachungsmethoden an mehreren Pilotstandorten in Europa, in Südamerika und in Afrika entwickelt und erprobt. So können die MOSMIN-Dienste unter unterschiedlichen Bedingungen getestet werden. Neuartige, nicht-invasive geophysikalische Techniken wie die "Distributed Acoustic Sensing"-Technologie, bei der Glasfaserkabel als Sensoren eingesetzt werden, liefern Informationen über den Untergrund, um das Ressourcenpotenzial und Risiken wie interne Verformungen und Sickerströmungen zu ermitteln.

"Die integrativen MOSMIN-Dienste und -Instrumente werden die Effizienz und Zuverlässigkeit der Überwachung verbessern, die Ressourcennutzung maximieren und dazu beitragen, Umweltrisiken und die Auswirkungen des Bergbaus zu mindern", zeigt sich HIF-Direktor Prof. Jens Gutzmer zuversichtlich. Nach Abschluss des Projekts sollen die entwickelten Dienste und Produkte einem breiten Spektrum von Anwendern zur Verfügung gestellt sowie von drei kleinen und mittelständischen Unternehmen kommerzialisiert werden. Dies ist integraler Bestandteil der Förderung durch die Agentur der Europäischen Union für das Weltraumprogramm, die auf Technologietransfer ausgerichtet ist. Die Agentur fördert das Projekt mit knapp drei Millionen Euro.

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siehe auch
Copernicus: Satellitendaten für den Arbeitsalltag - 30. November 2018
Links im WWW
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