Meteorschauer der
Geminiden vor dem Maximum
von
Stefan Deiters astronews.com
13. Dezember 2023
AAm Donnerstag gegen 20 Uhr erreicht der Meteorstrom der Geminiden
sein jährliches Maximum. Der Sternschnuppenstrom gilt als zuverlässigster
Schauer im Jahresverlauf und in diesem Jahr stört auch der Mond nicht bei den
Beobachtungen. Nur das Wetter könnte in weiten Teilen Mitteleuropas
Sternschnuppenfans einen Strich durch die Rechnung machen.
Die Geminiden erreichen in der kommenden Nacht ihr Maximum.
Bei diesem Bild handelt es sich um eine Kombination mehrerer
Einzelaufnahmen.
Bild: NASA/JPL
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Die Geminiden, die jedes Jahr Mitte Dezember ihr Maximum erreichen, gehören
mit zu den zuverlässigeren Sternschnuppenströmen im Jahresverlauf. Dieses Jahr
fällt das Maximum der Geminiden auf die Abendstunden des 14. Dezember gegen 20
Uhr. Generell nimmt zudem die Sternschnuppen-Häufigkeit im Laufe der Nacht zu,
mit einem Höhepunkt in den Morgenstunden. Zu dieser Zeit kommen die winzigen
Staubpartikel, die Ursache dieser Leuchterscheinung sind, der Erde entgegen und
müssen sie nicht erst einholen. Dieser Effekt könnte, zusammen mit dem
erwarteten Aktivitätsmaximum, dazu führen, dass praktisch die gesamte Nacht über
Geminiden zu beobachten sind. Am 13. Dezember 2023 ist außerdem Neumond, so dass
der Mond die Beobachtungen nicht stört.
Die Geminiden leiten ihren Namen - wie alle Sternschnuppenströme - von dem
Sternbild ab, aus dem sie zu kommen scheinen. In ihrem Fall sind es die
Zwillinge (lateinischer Name Gemini). Der genaue Ausstrahlungspunkt, der
sogenannte Radiant, liegt in der Nähe des Sterns Castor. Die Sternschnuppen
scheinen also von hier auszugehen, lassen sich aber trotzdem überall am Himmel
beobachten.
Gewöhnliche Sternschnuppenströme entstehen durch einen eisigen Kometen, der
auf seinem Weg durch das Innere des Sonnensystems quasi antaut und dabei eine
Staubspur hinterlässt. Läuft nun die Erde auf ihrer Bahn um die Sonne durch
diesen Staub, dringen die Partikel in die Erdatmosphäre ein und sorgen für die
typischen Sternschnuppen.
Ursprung der Geminiden aber ist offenbar kein Komet, sondern ein Objekt
namens 3200 Phaethon, das als Asteroid klassifiziert ist. Es umrundet die Sonne
alle 1,4 Jahre. Beobachtungen mit einer der beiden STEREO-Sonnensonden zeigten
tatsächlich, dass es sich bei Phaethon um eine Art "Gesteins-Komet" handeln
könnte, also um einen Asteroiden, der bei Annäherung an die Sonne so stark
aufgeheizt wird, dass Staub und kleine Trümmerteile von seiner Oberfläche ins
All gelangen. Tatsächlich wurde bei anderen Beobachtungen mit den STEREO-Sonden
auch ein kleiner Schweif beobachtet, der von Phaethon ausgeht.
Allerdings haben die Geminiden damit ihr Geheimnis noch nicht ganz
preisgegeben: Mit der gegenwärtigen Staubproduktion würde sich nämlich ein so
eindrucksvoller und beständiger Sternschnuppenschauer wie die Geminiden nicht
erklären lassen. Die Wissenschaftler spekulieren daher, dass Phaethon hin und
wieder Ausbrüche zeigt, durch die größere Mengen an Staub und Trümmerteilen ins
All geraten.
Geminiden-Sternschnuppen sind oftmals hell und intensiv farbig. Im Vergleich
zu anderen Sternschnuppenströmen sind die Geminiden allerdings relativ langsam
und leuchten nur selten nach. Bei dunklem Himmel erwarten Experten rund 50
Sternschnuppen pro Stunde.
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