Preis für Forschung mit Beteiligung von Freiwilligen
Redaktion
/ Pressemitteilung von Wissenschaft im Dialog gGmbH astronews.com
24. Juli 2023
Citizen Science oder Bürgerwissenschaft erfreut
sich immer größerer Beliebtheit: Die Beteiligung von wissenschaftlich
interessierten Bürgerinnen und Bürgern an der Erfassung oder Auswertung von
Daten ermöglicht vielfach Forschungsvorhaben, die auf anderem Weg gar nicht zu
realisieren wären. Nun wurde ein Preis für Citizen Science
ausgeschrieben.
Screenshot der Website "Loss of the Night",
bei der man Messungen zur Himmelsqualität von
Bürgerwissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern
abrufen kann.
Screenshot: Loss of the Night [Großansicht] |
Der 2023 erstmals ausgeschriebene "Wissen der Vielen – Forschungspreis für
Citizen Science" würdigt mit einem Preisgeld von insgesamt 35.000 Euro
exzellente wissenschaftliche Leistungen in Citizen-Science-Projekten (deutsch:
Bürgerwissenschaft). Das Ziel des Preises ist es, die Anerkennung von Citizen
Science in der Wissenschaft zu stärken und die aktive Beteiligung von
Bürgerinnen und Bürgern an der Forschung zu fördern. Die Preisträgerinnen und
Preisträger erhalten 20.000 Euro für den ersten Platz, 10.000 Euro für den
zweiten Platz und 5.000 Euro für den dritten Platz.
Der Preis wird ausgelobt von Wissenschaft im Dialog und dem Museum für
Naturkunde Berlin, im Rahmen des Projekts Bürger schaffen Wissen. Die Vergabe
erfolgt durch eine interdisziplinäre Jury von Professorinnen und Professoren.
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert den Preis. Partizipativ
Forschende aus Deutschland können sich bis zum 25. September auf einer Website
für den Preis bewerben. Es sind sowohl Eigen- wie auch Fremdnominierungen
möglich. Die Preisverleihung findet am 29. November in Freiburg im Breisgau im
Rahmen des "Forum Citizen Science" statt.
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler jeglicher Disziplinen und
beruflicher Erfahrungsstufen können sich mit einer herausragenden
Forschungsarbeit bewerben, die auf Citizen Science beruht. Die
nominierte Person muss Erstautorin oder -autor des eingereichten Werks sowie an
eine deutsche Forschungseinrichtung (Universität, Fachhochschule oder
außeruniversitäres Forschungsinstitut) angebunden sein. Für die Bewertung werden
die fachliche Qualität und die gesellschaftliche Dimension der eingereichten
Werke berücksichtigt. Zusätzlich richtet die Jury ihren Blick auf den Mehrwert
von Citizen Science für die Forschung und auf die Qualität des
Einbeziehens von Bürgerinnen und Bürgern in den Forschungsprozess. Die
Preisgelder ermöglichen den Preisträgerinnen und Preisträgern, ihre Aktivitäten
im Bereich der Citizen Science weiter auszubauen und sind zweckgebunden
einzusetzen.
Die Bürgerwissenschaft ist in den vergangenen Jahren immer populärer
geworden: Begonnen hat alles mit Projekten wie
SETI@home, bei denen Internetnutzerinnen und -nutzer die ungenutzte
Rechenleistung ihres Computers zur Verfügung stellten, um in Daten nach Signalen
Außerirdischer zu suchen. Inzwischen erfordern die Projekte aber deutlich mehr
Einsatz der Bürgerwissenschaftlerinnen und -wissenschaftler: In der Astronomie
können beispielsweise auf Bildern noch Galaxien gefahndet werden oder es kann
mithilfe einer Smartphone-App die Lichtverschmutzung bzw. die Qualität des
Himmels am eigenen Wohnort bestimmt werden.
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