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ESA
Raumfahrtexperten fordern unabhängigen europäischen Zugang ins All
Redaktion / Pressemitteilung der ESA  
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8. Juni 2023

Zwar verfügt die ESA über eigene Astronautinnen und Astronauten, ist aber für den Transport von Menschen ins All auf die Unterstützung anderer Raumfahrtagenturen oder Unternehmen angewiesen. Um weiterhin als gleichberechtigter Partner in der Raumfahrt wahrgenommen zu werden, müsse sich dies ändern, so ein Expertengremium. Und dies sei noch nicht alles.

Artemis I

Das europäische Service-Modul, aufgenommen im Dezember 2022 von der Orion-Kapsel der NASA während der Mission Artemis I.  Foto: NASA [Großansicht]

Auf der Tagung "Ready for the Moon", die vom österreichischen Bundeskanzleramt mitorganisiert worden war, tauschten sich die Teilnehmer am vergangenen Freitag über die große internationale, wirtschaftliche und gesellschaftliche Bedeutung der Raumfahrt für Europa aus und insbesondere darüber, wie diese die Zukunft mitgestalten wird. "Weltraumtechnologien sind Schlüsseltechnologien für unsere Zukunft", so Österreichs Bundeskanzler Karl Nehammer. "Weltraumwissenschaft und -technologie werden auch künftig eine wichtige Rolle einnehmen. Die ESA erfüllt viel mehr als nur eine strategische Aufgabe, es geht vor allem um Innovation und Technologieführerschaft und somit letztlich auch um den Standort Europa und Österreich.“

"Der Weltraum bietet Europa immense Möglichkeiten. Europa ist bereits führend in den Bereichen Erdbeobachtung, Klimaüberwachung, Navigation und Weltraumwissenschaft", unterstrich ESA-Generaldirektor Josef Aschbacher. "Darüber hinaus hat die Exploration des Weltraums durch Menschen und Roboter in den meisten Raumfahrtnationen in letzter Zeit einen rasanten Aufschwung erlebt. Europa kann es sich nicht leisten, den Anschluss zu verlieren. Bereits drei Länder haben Astronauten in den Weltraum geschickt: die USA, Russland und China. Indien wird sich in Kürze einreihen. Um seine technologische Führungsrolle zu behalten, geopolitische Chancen zu nutzen, kommende wirtschaftliche Möglichkeiten zu ergreifen und Top-Talente anzuziehen, muss Europa jetzt handeln und seinen eigenständigen Zugang zum Weltraum schaffen. Dies ist nicht nur wichtig, um Europas Autonomie zu erhöhen, sondern auch um seine Rolle als Partner für internationale Zusammenarbeiten zu festigen."

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Davon sind auch die Mitglieder einer Expertenkommission überzeugt, die unter dem Motto "Revolution Space: Europe’s Mission for Space Exploration" ein Positionspapier zur zukünftigen Entwicklung der Raumfahrt in Europa erstellt hatten und auch an der Diskussionen teilnahmen. Danach sollte Europa eine unabhängige europäische Präsenz in der Erdumlaufbahn, der Mondumlaufbahn, auf dem Mond und darüber hinaus aufbauen, so die Empfehlungen. Besonders der Mond steht derzeit wieder im Fokus der Weltraumnationen: Auf internationaler Ebene sind bis 2030 mehr als 100 Mondmissionen geplant.

Die Möglichkeit, europäische Astronauten mit einem europäischen Raumschiff in den erdnahen Orbit oder zum Mond zu schicken und dabei Astronauten von anderen Kontinenten an Bord zu haben, wird Europa in die Lage versetzen, auf Augenhöhe mit anderen großen Raumfahrtmächten zu agieren, führte etwa Therese Niss aus, österreichische Politikerin, Unternehmerin und Mitglied des unabhängigen Beratergremiums.

Das Gremium forderte die ESA auf, die Umgestaltung und Belebung der europäischen Raumfahrtindustrie voranzutreiben, und gab dazu die folgenden Handlungsempfehlungen: Ermitteln des wirtschaftlichen Impacts, Entwickeln von Szenarien für einen unabhängigen und nachhaltigen europäischen Zugang zum erdnahen Orbit nach dem Ende der Internationalen Raumstation im Jahr 2030, Mondlandung in spätestens zehn Jahren und Planung visionärer und umwälzender europäischer Vorzeigeprojekte im Weltraum für die 2030er Jahre und darüber hinaus.

Die ESA, so schreibt die europäische Weltraumorganisation in einer Pressemitteilung, würde nun an der Verwirklichung dieser ehrgeizigen Vision arbeiten und will dem ESA-Rat ihre Pläne anlässlich des "Space Summits2 der Weltraumminister der ESA-Mitgliedsstaaten am 6. und 7. November im spanischen Sevilla vorstellen.

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siehe auch
Artemis: Alles bereit für Mission um den Mond - 24. August 2022
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