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KOMETEN
Komet C/2022 E3 (ZTF) vor bester Sichtbarkeit
von Stefan Deiters
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27. Januar 2023

Der Komet C/2022 E3 (ZTF) ist kein Jahrhundertkomet und kann sich auch nicht mit Komet NEOWISE messen, der im Sommer 2020 sogar aus städtischen Regionen mit bloßem Auge auszumachen war. Trotzdem könnte in den nächsten Tagen ein Blick an den Himmel lohnen, stehen doch die Tage mit der besten Sichtbarkeit bevor. Ein Fernglas sollte man dafür allerdings schon bemühen.

C/2022 E3 (ZTF)

Der Komet C/2022 E3 (ZTF) am 10. Januar 2023. Die Sterne zeigen Strichspuren entsprechend der verwendeten Filter. Foto: Andrea Reguitti, Università di Padova (CC BY-SA 2.0) [Großansicht]

Dass der Komet in den nächsten Tagen in Erdnähe kommt, ist schon seit einiger Zeit bekannt:  C/2022 E3 (ZTF) wurde nämlich bereits am 2. März 2022 von der Zwicky Transient Facility entdeckt, was auch den Namen "ZTF" erklärt. Bei der ZTF handelt es sich um eine Himmelsdurchmusterung, die mithilfe des Samuel-Oschin-Teleskops des Palomar Observatory in Kalifornien durchgeführt wird und hauptsächlich auf der Suche nach schnell veränderlichen Phänomenen am Nachthimmel ist.

Zum Entdeckungszeitpunkt befand sich C/2022 E3 (ZTF) noch in einer Entfernung von 4,3 Astronomischen Einheiten. Eine Astronomische Einheit ist die mittlere Entfernung der Erde von der Sonne und umfasst rund 150 Millionen Kilometer. Die Helligkeit des Kometen betrug damals lediglich 17,3 Größenklassen. Mit bloßem Auge sind - bei optimalen Bedingungen und guten Augen - Objekte zu sehen, die eine Helligkeit von sechs Größenklassen haben, wobei ein kleinerer Wert hier eine größere Helligkeit bedeutet.

Bei C/2022 E3 (ZTF) handelt sich um einen langperiodischen Kometen, dessen sonnenfernster Punkt 2800 AE von der Sonne entfernt ist. Seine Umlaufzeit beträgt etwa 50.000 Jahre. Mit einer Neigung von 109 Grad steht seine Bahn fast senkrecht zur Ekliptik, also der gedachten Ebene, in der sich die Erde um die Sonne bewegt. Das ist für Beobachter sehr praktisch, da der Komet dadurch sehr günstig an unserem Himmel zu beobachten ist.

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Die Vorhersage der Entwicklung von Kometen, insbesondere ihrer Helligkeit bei Annäherung an die Sonne, ist äußerst schwierig: Oft entpuppt sich ein Komet, auf den nach der Entdeckung alle ihre Hoffnungen gesetzt haben, als regelrechter "Rohrkrepierer" oder er übersteht seine Passage um die Sonne gar nicht und löst sich auf. Manchmal überrascht aber auch ein eigentlich unscheinbarer Komet mit einer großen Schau. C/2022 E3 (ZTF) verhält sich bislang ungefähr so, wie man das auch erwartet hatte.

Am 12. Januar 2023 erreichte C/2022 E3 (ZTF) mit einer Entfernung von 1,1 Astronomischen Einheiten den sonnennächsten Punkt seiner Bahn,  am 1. Februar 2023 wird er dann den erdnächsten Punkt erreichen und 0,28 Astronomische Einheiten, also rund 42 Millionen Kilometer, von uns entfernt sein. Für Beobachterinnen und Beobachter befindet es sich nun unweit des nördlichen Himmelspols und wandert durch die Sternbilder Kleiner Bär und Giraffe, was ihn die ganze Nacht über beobachtbar macht.

In diesen Tagen sollte der Komet zudem mit rund 5,5 Größenklassen seine maximale Helligkeit erreichen. Anfang Februar könnte dann der Vollmond die Beobachtungen etwas stören, in der zweiten Februarwoche sollte C/2022 E3 (ZTF) noch einmal schön am Abendhimmel zu sehen sein, dann im Sternbild Fuhrmann. Seine Helligkeit dürfte dann nur noch sechs Größenklassen betragen. C/2022 E3 (ZTF) könnte somit für einige Tage tatsächlich gerade so mit bloßem Auge zu beobachten sein, doch dürfte dies nur erfahrenen Kometenfans gelingen. Alle anderen sollten zu einem Fernglas greifen. Mit der Kamera zeigte sich C/2022 E3 (ZTF) schon seit einigen Wochen mit einen sich verändernden Staub- und Plasmaschweif und liefert interessante Motive.

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siehe auch
Der Sternhimmel im Januar 2023: Planeten, Wintersterne und Sonnennähe - 1. Januar 2023
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