Maximum der
Perseiden im Mondlicht
von
Stefan Deiters astronews.com
11. August 2021
In der Nacht von Freitag auf Sonnabend erreicht der jährliche
Sternschnuppenstrom der Perseiden seinen Höhepunkt. Besonders in der zweiten
Nachthälfte sollte man gute Chancen haben, eine größere Anzahl von
Sternschnuppen zu sehen. Allerdings stört der helle Mond die Beobachtungen, so
dass man diesen besser aus dem Gesichtsfeld verbannt.
30-Sekunden-Aufnahme mit einem Fischaugenobjektiv: Deutlich zu
erkennen ist die Lichtspur einer Perseide. Die Aufnahme
entstand am 12. August 2016 von Spruce Knob im US-Bundesstatt
West Virginia aus. Foto:
NASA / Bill Ingalls [Großansicht] |
Für Sternschnuppenfreunde gibt es im August ein wichtiges Datum: das
Maximum der Perseiden, des wohl zuverlässigsten
Sternschnuppenstrom des Jahres. Dabei sollen bis
zu 100 Sternschnuppen pro Stunde zu sehen sein, eventuell sogar noch mehr. Um
aber tatsächlich so viele Perseiden sehen zu können, müssen die Bedingungen
optimal sein, was im deutschsprachigen Raum praktisch nicht vorkommt. Trotzdem
lohnt in der Nacht auf Sonnabend ein Blick an den Himmel, denn realistisch
betrachtet können immerhin noch 20 bis 30 Sternschnuppen pro Stunde zu
sehen sein - manche Prognosen gehen aber auch von deutlich weniger aus.
Die bei den Perseiden oft zu lesende Angabe von 100 Sternschnuppen oder mehr pro Stunde bezieht sich nämlich auf die
Anzahl der Sternschnuppen, die unter optimalen Bedingungen zu sehen sind, wenn
der Ausstrahlungspunkt des Stroms, der sogenannte Radiant, genau im Zenit steht.
Da dies aber bei uns nicht der Fall ist und die Bedingungen zudem für die
meisten Menschen alles andere als optimal sind, liegt die tatsächliche Zahl der
sichtbaren Sternschnuppen in der Regel sehr viel niedriger.
In diesem Jahr wird das Maximum der Sternschnuppenaktivität in der Nacht vom
12. auf den 13. August erwartet. Doch auch danach kann ein Blick an den
nächtlichen Himmel weiterhin lohnen und die ein oder andere Perseide zu sehen
sein. Die Perseiden scheinen, wie ihr Name
verrät, aus dem Sternbild Perseus zu kommen, sind aber natürlich am gesamten
Himmel zu sehen. Perseus liegt unterhalb des bekannten und auffälligen
Sternbilds Kassiopeia, das wegen seiner Form auch "Himmels-W" genannt wird.
Da Perseus aber ein typisches Herbststernbild ist, das erst im Laufe der
Nacht eine einigermaßen ansehnliche Höhe über dem Horizont erreicht, gelten die
Morgenstunden in der Regel als beste Zeit, um die Perseiden zu beobachten. In
diesem Jahr macht Sternschnuppenfans dabei allerdings der Mond einen Strich durch die Rechnung,
den man bei seinen Beobachtungen am besten aus dem Gesichtsfeld verbannen sollte
- etwa indem man mehr Richtung Norden schaut.
Die Perseiden gehen auf den Kometen Swift-Tuttle zurück, in dessen staubigen
Kometenschweif die Erde immer im Juli und August gerät. Der Komet selbst ist
weit von der Erde entfernt und kommt erst 2126 wieder in Erdnähe. Den letzten
Besuch im inneren Sonnensystem machte Swift-Tuttle Ende 1992. In den 1990er
Jahren waren daher die Perseiden besonders aktiv und es ließen sich zuweilen
viele hundert Sternschnuppen pro Stunde beobachten. Doch auch in ruhigeren
Jahren wurden oftmals schon mehr als 100 Perseiden pro Stunde beobachtet - immer
die oben beschriebenen optimalen Bedingungen vorausgesetzt.
Da die Perseiden in der Regel heller sind als andere Sternschnuppen, sind sie
der ideale Strom für alle, die einmal ihre "erste Sternschnuppe" sehen wollen.
Bei den Perseiden ist zudem die Chance besonders groß, dass man besonders helle
Sternschnuppen, sogenannte Feuerkugeln beobachten kann. Als Feuerball oder
Boliden bezeichnen Astronomen Meteore, die mindestens die Helligkeit von Jupiter
oder Venus am Himmel erreichen. Und diese lassen sich - im Gegensatz zu den
leuchtschwächeren Exemplaren - dann auch trotz Mondschein erkennen.
Sternschnuppen entstehen, wenn die winzigen Staubpartikel auf der Bahn des
Kometen mit einer Geschwindigkeit von fast 200.000 Kilometern pro Stunde in die
Erdatmosphäre eindringen. Am intensivsten ist der Sternschnuppenstrom, wenn die
Erde gerade den staubigsten Teil des Kometenschweifs durchläuft. Im Volksmund
werden die Perseiden auch Laurentiustränen genannt. Die Bezeichnung geht auf
Laurentius von Rom zurück, der am 10. August 258 in Rom zu Tode gefoltert wurde.
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