Mikrolauncher-Nutzlasten gesucht
Redaktion
/ Pressemitteilung des DLR astronews.com
21. Juni 2022
Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt sucht wieder
Kleinsatelliten, um diese kostenlos auf in Deutschland entwickelten und gebauten
Mikrolaunchern ins All zu befördern. Insgesamt drei Starts stehen dafür zur
Verfügung. Die genutzten Trägerraketen stammen von zwei Start-Up-Unternehmen,
die sich zuvor in einem Wettbewerb durchgesetzt hatten.
Der Nutzlast-Wettbewerb ist eingebettet in
den Mikrolauncher-Wettbewerb, den die Deutsche
Raumfahrtagentur im DLR im Rahmen des Boost!-Programms
der ESA seit dem Jahr 2020 organisiert.
Bild: Exolaunch GmbH, SpaceX / DLR [Großansicht] |
Am 20. Juni 2022 startete die Deutsche Raumfahrtagentur im Deutschen Zentrum
für Luft- und Raumfahrt (DLR) die zweite Wettbewerbsrunde für einen kostenlosen
Mitflug von Kleinsatelliten auf in Deutschland entwickelten und gebauten
Mikrolaunchern. Damit beginnt die Bewerbungsphase für insgesamt drei weitere
Flüge, die von den Raumfahrtunternehmen Isar Aerospace Technologies GmbH und
Rocket Factory Augsburg AG in den Jahren 2023 und 2024 angeboten werden. Der
Wettbewerb richtet sich diesmal nicht nur an europäische Institutionen, sondern
auch an Start-ups sowie kleine und mittlere Unternehmen.
"Der Nutzlast-Wettbewerb ist ein wichtiges Element in der
Kleinsatellitenstrategie der Bundesregierung und ein weiterer Schritt zur
Stärkung des Kleinsatelliten-Segments in der europäischen Raumfahrt", erläutert
Dr. Walther Pelzer, DLR-Vorstandsmitglied und Leiter der Deutschen
Raumfahrtagentur im DLR. "Neben der Förderung der deutschen Startdienstleister
bieten wir jetzt Institutionen und Unternehmen eine attraktive Gelegenheit, ihre
Kleinsatellitentechnologien im All zu erproben und wissenschaftliche Experimente
durchzuführen."
Die Mitfluggelegenheiten bieten sich für Kleinsatelliten an, die
wissenschaftliche oder kommerzielle Missionen durchführen oder neue Technologien
im Weltraum erproben sollen. Bei jedem der drei Flüge kann eine Gesamtmasse von
bis zu 150 Kilogramm gestartet werden. Dies erlaubt jeweils den Mitflug von
mehreren Kleinsatelliten, da diese jeweils nur ein geringes Gewicht haben. "Die
Bewerbungen werden von einer fünfköpfigen Experten-Jury des DLR entsprechend den
Wettbewerbs-Kriterien bewertet", erläutert Markus Wagener, Fachgebietsleiter
Kleinsatelliten in der Deutschen Raumfahrtagentur im DLR. "Zu diesen zählen etwa
die wissenschaftliche und technologische Einzigartigkeit, der Entwicklungsstatus
des Satelliten oder das Potenzial der Experimente an Bord für Anwendungen auf
der Erde."
Die Bewerbungsfrist für die beiden Flüge im Jahr 2023 endet am 15. Oktober
2022, die Gewinner werden bis zum 30. November 2022 bekanntgegeben. Für den Flug
im Jahr 2024 gilt eine verlängerte Bewerbungsfrist bis zum 30. April 2023, die
Auswahl der Gewinner ist bis zum 30. Juni 2023 geplant. Die erste Runde des
Nutzlast-Wettbewerbs hat im Jahr 2021 stattgefunden. Fünf Institutionen aus
Deutschland, Norwegen und Slowenien konnten sich dabei mit insgesamt sieben
Kleinsatelliten durchsetzen.
Der Nutzlast-Wettbewerb ist eingebettet in den Mikrolauncher-Wettbewerb, den
die Deutsche Raumfahrtagentur im DLR im Rahmen des Boost!-Programms der
Europäischen Weltraumorganisation ESA seit dem Jahr 2020 organisiert. Ziel
dieses Programms ist es, die Kommerzialisierung der europäischen Raumfahrt
voranzutreiben und die Autonomie und Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen und
Forschungseinrichtungen, insbesondere im Bereich der kleineren Nutzlasten, zu
verbessern.
Die deutschen Start-Ups Isar Aerospace Technologies GmbH (Trägerrakete
Spectrum), Rocket Factory Augsburg AG (RFA One) sowie die HyImpulse Technologies
GmbH (SL1) konnten sich in verschiedenen Phasen des Mikrolauncher-Wettbewerbs
durchsetzen. Die beiden Raketen Spectrum und RFA One wurden für die Durchführung
der vier Missionen ausgewählt. Sie sind mit nur 28 beziehungsweise 30 Metern
Länge und zwei Metern Durchmesser auf den Transport von Nutzlasten bis zu 1,5
Tonnen Gewicht ausgelegt und eignen sich damit ideal für den Start von
Kleinsatelliten.
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