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DER STERNENHIMMEL IM JANUAR 2022
Wintersterne und Abschiede vom Abendhimmel
von Stefan Deiters
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1. Januar 2022

Noch ist Jupiter abends ein helles Objekt über dem Südwesthorizont, Saturn hingegen hat seine Abendsichtbarkeit fast hinter sich. Auch die Venus wechselt im Januar vom Abend- an den Morgenhimmel, wo sich der Mars bereits befindet. Locken tun die eindrucksvollen Sterne des Winterhimmels und ein recht unbekannter Sternschnuppenschauer.

5. Januar 2022

Aufgereiht nach Sonnenuntergang am 5. Januar 2022 am Südwesthimmel: Jupiter, Mondsichel, Saturn und - dicht über dem Horizont - Merkur. Bild: astronews.com / Stellarium [Großansicht]

Auch wenn sich mit dem Ende der Weihnachtszeit manche vielleicht schon nach dem Frühling sehnen, hat die kälteste Zeit des Jahres dem Kalender nach gerade erst begonnen: Der  Januar ist sogar der erste Monat, der komplett im Winter liegt. Folgerichtig gelten die ersten Wochen eines Jahres auch als die Zeit der tiefen Temperaturen - ob dies auch in diesem Januar so sein wird, bleibt abzuwarten, war doch der Jahreswechsel an vielen Orten schon frühlingshaft warm.

Doch woran liegt es eigentlich, dass es in diesen Wochen so kalt ist? Manche glauben noch immer, dass die kalten Temperaturen im Winter etwas mit der Entfernung der Erde von der Sonne zu tun haben. Dass dies nicht sein kann, verrät schon ein Blick nach Australien, wo man gerade im Hochsommer Weihnachten und den Jahreswechsel gefeiert hat.

Für uns auf der Nordhalbkugel ist sogar das Gegenteil richtig: Die Erde erreicht Anfang Januar den sonnennächsten Punkt ihrer Bahn, das Perihel - in diesem Jahr am 4. Januar um 7.52 Uhr MEZ. Sie hat dann eine Entfernung von 147 Millionen Kilometern von der Sonne. Ihren sonnenfernsten Punkt durchläuft die Erde übrigens Anfang Juli. Für die Jahreszeiten, es sei noch einmal wiederholt, ist einzig und allein die Stellung der Erdachse verantwortlich.

Die langen Winternächte laden geradezu zu einem Spaziergang am nächtlichen Himmel ein: Wer sich dazu trotz der Temperaturen durchringen kann, wird mit einer reichen Auswahl von besonders schönen und interessanten Sternen belohnt. Wie schon im Dezember kann man auch im Januar am südlichen Sternenhimmel das so genannte Wintersechseck [Findkarte Wintersechseck] in seiner vollen Schönheit bewundern: Es besteht aus den Sternen Prokyon im Kleinen Hund, Pollux in den Zwillingen, Kapella im Fuhrmann, Aldebaran im Stier, Rigel im Orion und Sirius im Großen Hund.

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Der Große Hund ist eigentlich ein Sternbild der Südhalbkugel, das aber in Winternächten auch in unseren Breiten zu sehen ist. Interessant an dieser Konstellation ist vor allem der Stern Sirius, der Astronomen schon seit Jahrtausenden fasziniert und bei dem es sich um ein Doppelsternsystem oder gar um ein Dreifachsystem handelt. Sirius ist der hellste Stern, der von der Erde aus zu beobachten ist.

Unter den Planeten verabschiedet sich unser Nachbarplanet Venus im Januar vom Abendhimmel und taucht dann in der zweiten Monatshälfte allmählich wieder am Morgen auf. Unser anderer Nachbar im Sonnensystem, der Mars, ist dort schon zu sehen: Er befindet sich im Sternbild Schütze und ist nur am frühen Morgen auszumachen.

Der Gasriese Jupiter im Wassermann bleibt ein helles Objekt am Abend, geht allerdings immer früher unter und bereitet damit seinen Abschied vom Abendhimmel vor. Der Ringplanet Saturn im Steinbock ist sogar nur noch in den ersten Januartagen direkt nach Sonnenuntergang zu sehen. Beide Gasriesen stehen bald in Konjunktion zur Sonne, befinden sich dann also - von der Erde aus gesehen - direkt "hinter" unserem Zentralstern. Der sonnennächste Planet Merkur ist dafür bis Mitte des Monats tief im Südwesten am Abend zu sehen.

Sternschnuppenfreunde können sich gleich zu Jahresbeginn auf die sogenannten Quadrantiden freuen, deren Ausstrahlungspunkt im Sternbild Bootes liegt. Der vermutliche Ursprungskörper dieses Sternschnuppenstroms wurde erst vor wenigen Jahren entdeckt (astronews.com berichtete). Die Quadrantiden sind zwischen dem 1. und 10. Januar aktiv, das spitze Maximum wird in diesem Jahr am 3. Januar gegen 21:40 Uhr erwartet. Das ist nur einen Tag nach Neumond, was die Beobachtungen 2022 besonders interessant machen könnte.

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siehe auch
Der Sternenhimmel im Januar 2022 - ergänzende Informationen
Sternenhimmel - Findkarten - Wintersechseck
Sternenhimmel - Sternkarten
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