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RADIOASTRONOMIE
Besserer Blick ins All dank künstlicher Intelligenz
Redaktion / Pressemitteilung des Max-Planck-Instituts für Radioastronomie
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31. August 2021

In der Radioastronomie fallen schon heute ungeheure Datenmengen an, die mithilfe von Spezialrechnern ausgewertet und aufbereitet werden müssen. Und diese Menge an Daten wird immer größer: In Nordrhein-Westfalen haben sich daher acht Institute zusammengeschlossen, um gemeinsam neue Wege bei der Datenauswertung zu erkunden. Helfen soll unter anderem künstliche Intelligenz.

M 87

Bei der Beobachtung des berühmten Bilds vom Schatten eines Schwarzen Lochs im Zentrum der Galaxie M 87 waren acht Radioteleskope beteiligt. Für die Ansicht wurde eine Gesamtdatenmenge von 20 Millionen Gigabyte innerhalb von einer Woche aufgenommen. Bild: EHT-Konsortium [Großansicht]

Radioastronomen untersuchen mithilfe von Radiowellen Objekte im Weltall. Mit immer ausgefeilteren Beobachtungsmethoden blicken sie tief ins Universum und spüren etwa ferne Galaxien, schnell rotierende Neutronensterne bzw. Pulsare und Schwarze Löcher auf. Das Radioteleskop Effelsberg in der Nähe von Bad Münstereifel ist mit seinem 100 Meter großen Parabolspiegel ein prominenter Vertreter der dafür eingesetzten Teleskope, die auch in lokalen bis weltweiten Netzwerken zusammengeschaltet werden, um die Schärfe der Abbildung und die Empfindlichkeit zu erhöhen.

 Moderne Radioteleskope erzeugen Daten in immer schneller wachsenden Raten. So waren an den Beobachtungen für das inzwischen berühmte Bild vom Schatten eines Schwarzen Lochs im Zentrum der Galaxie M 87 acht Radioteleskope beteiligt. Insgesamt wurden für die Ansicht 20 Petabyte (20 Millionen Gigabyte) an Daten innerhalb von einer Woche aufgenommen, die dann zur Auswertung auf Spezialrechnern analysiert und reduziert wurden.

In der Zukunft werden die Daten noch umfangreicher ausfallen, so dass bessere und effektivere Auswertemethoden entwickelt werden müssen. "In der nächsten Generation von Radioteleskopen werden Daten mit Raten erzeugt, die dem gesamten heutigen Internetverkehr vergleichbar sind", blickt Prof. Dr. Michael Kramer, Direktor am Max-Planck-Institut für Radioastronomie (MPIfR) in Bonn, in die Zukunft. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler suchen deshalb ganz neue Wege, um diese Datenflut zu bewältigen. "Fleiß und große Rechner reichen dazu nicht mehr", unterstreicht auch Prof. Dr. Frank Bertoldi vom Argelander-Institut für Astronomie der Universität Bonn.

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"Maschinelles Lernen" und "Künstliche Intelligenz" sollen den Forschenden künftig helfen, aus der Datenflut die spannenden Signale des Weltalls herauszufiltern. Um sich die dafür nötige Expertise anzueignen und auszutauschen, haben sich Radioastronomen und Datenwissenschaftler aus acht Institutionen in Nordrhein-Westfalen im "NRW-Cluster für datenintensive Radioastronomie: Big Bang to Big Data" unter Federführung des Max-Planck-Instituts für Radioastronomie zusammengeschlossen. Das Projekt wird im Rahmen des NRW Förderprogramms "Profilbildung 2020" in den nächsten drei Jahren mit bis zu drei Millionen Euro gefördert.

Der wesentliche Zweck des Verbunds ist die Vernetzung von Wissen und Koordinierung der Aktivitäten von Radioastronomen, interessierten Datenwissenschaftlern und Industriepartnern. "Das ist eine konzertierte Aktion, die uns gemeinsam stärker macht in Forschung und Ausbildung, sowie durch den Austausch mit unseren Industriepartnern auch im Transfer von Wissen auf praktische Anwendungen", sind sich Michael Kramer und Frank Bertoldi einig. Die beteiligten Institutionen umfassen das Max-Planck-Institut für Radioastronomie, die Universität Bonn, das Forschungszentrum Jülich, die Hochschule Bonn-Rhein-Sieg, die Ruhr-Universität Bochum, die TU Dortmund, die Universität Bielefeld und die Universität zu Köln.

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siehe auch
M 87: Viele Teleskope und ein Schwarzes Loch - 15. April 2021
Event Horizon Telescope: Der Schatten des Schwarzen Lochs von M87 - 10. April 2019
Links im WWW
Max-Planck-Institut für Radioastronomie
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