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DISCOVERY-MISSIONEN
Zwei Missionen sollen die Venus erforschen
von Stefan Deiters
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3. Juni 2021

Die US-Raumfahrtbehörde NASA hat gestern zwei neue Discovery-Missionen ausgewählt: Sie sollen beide unserem Nachbarplaneten Venus einen Besuch abstatten und Ende des Jahrzehnts starten. DAVINCI+ wird dabei die Zusammensetzung der Venusatmosphäre erforschen, VERITAS die Oberfläche des Planeten aus dem Orbit genau kartieren.

Venus

Bild der Venus basierend auf Daten der NASA-Sonden Pioneer Venus Orbiter und Magellan. Bild: NASA/JPL-Caltech [Großansicht]

Unser Nachbarplanet Venus gilt als "Zwilling" der Erde. Allerdings nahm ihre Entwicklung irgendwann einen deutlich anderen Verlauf als die auf unserem Heimatplaneten: Die Venus verwandelte sich in eine extrem heiße und lebensfeindliche Welt, auf der Leben heute kaum vorstellbar ist - sieht man einmal von Spekulationen über Leben in den Venuswolken ab. Für die Forschung ist es daher spannend herauszufinden, warum sich die Venus, die vielleicht einmal sogar die erste lebensfreundliche Welt im Sonnensystem war, so dramatisch anders entwickelt hat als die Erde.

Zu diesem Zweck hat die NASA nun zwei Missionen zur weiteren Entwicklung ausgewählt: DAVINCI+ (die Abkürzung steht für "Deep Atmosphere Venus Investigation of Noble gases, Chemistry, and Imaging") soll dabei die Zusammensetzung der Venusatmosphäre messen und feststellen helfen, ob der Planet in seiner Geschichte einmal über einen Ozean verfügte. Dazu wird auch eine Sonde dienen, die in die Atmosphäre des Planeten eintauchen, dabei Messungen vornehmen und kurz vor dem Auftreffen auf der Oberfläche auch detaillierte Bilder der Landschaft machen soll. 

Die zweite Mission VERITAS (für "Venus Emissivity, Radio Science, InSAR, Topography, and Spectroscopy") soll die Oberfläche des Planeten mithilfe eines Synthetic Aperture Radar kartieren. Ziel ist eine komplette dreidimensionale Rekonstruktion der Topografie des Planeten, aus der sich auch ergeben könnte, ob es auf der Venus noch immer aktive Vulkane und Plattentektonik gibt. Außerdem soll die Sonde die Planetenoberfläche auch im Infraroten kartieren. Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt wird hier ein entsprechendes Instrument beisteuern. Auch die italienische und die französische Raumfahrtagentur werden an dieser Mission beteiligt sein.

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"Wir intensivieren unser Programm für die Erkundung der Planeten des Sonnensystems mit der Erforschung einer Welt, die die NASA in den vergangenen mehr als 30 Jahren nicht mehr besucht hat", unterstreicht Thomas Zurbuchen, bei der NASA verantwortlich für das Wissenschaftsprogramm. Mit den Missionen würde ein neues Jahrzehnt der Venusforschung beginnen, um zu verstehen, warum sich ein erdähnlicher Planet in eine solche Gluthölle verwandeln konnte.

Die NASA stellt für jede der beiden Missionen jeweils rund 500 Millionen US-Dollar zur Verfügung. Ihr Start ist zwischen 2028 und 2030 geplant. Beide Missionen werden im Rahmen des Discovery-Programms der Raumfahrtbehörde realisiert und hatten sich in einem Auswahlverfahren gegen zuletzt zwei weitere Missionen durchgesetzt (astronews.com berichete): gegen den Io Volcano Orbiter, der den vulkanischen Jupitermond Io besuchen sollte und die Mission TRIDENT, mit der vorgesehen gewesen wäre, den Neptunmond Triton genauer unter die Lupe zu nehmen.

Mit ihrem Discovery-Programm hat die NASA bereits einige bedeutende Missionen durchgeführt, die wichtige Daten über das Sonnensystem und auch über andere Sternsysteme der Milchstraße geliefert haben. So wurden beispielsweise das Weltraumteleskop Kepler, das unzählige extrasolare Planeten aufgespürt hat, die Merkursonde MESSENGER oder auch die Sonde Dawn, die den Asteroiden Vesta und den Zwergplaneten Ceres erkundet hat, als Missionen des Discovery-Programms realisiert.

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siehe auch
Discovery-Missionen: Ziel: Venus, Neptun oder Jupiter? - 20. Februar 2020
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