Anzeige
 Home  |  Nachrichten  | Frag astronews.com  | Bild des Tages  |  Kalender  | Glossar  |  Links  | Forum  | Über uns    
astronews.com  
Nachrichten

astronews.com
astronews.com

Der deutschsprachige Onlinedienst für Astronomie, Astrophysik und Raumfahrt

Home  : Nachrichten : Amateurastronomie : Artikel [ Druckansicht ]

 
STERNSCHNUPPEN
Die Woche der Perseiden
von Stefan Deiters
astronews.com
10. August 2020

In dieser Woche erreicht der jährliche Sternschnuppenstrom der Perseiden seinen Höhepunkt. Ganz optimal sind die Bedingungen für Beobachter in Mitteleuropa in diesmal nicht, doch trotzdem könnten rund um das Aktivitätsmaximum bei guter Sicht einige Dutzend Sternschnuppen pro Stunde zu sehen sein. Wegen des Mondes empfehlen sich vor allem die späten Abendstunden für die Beobachtung.

Perseide

Eine Sternschnuppe der Perseiden von der Internationalen Raumstation ISS aus gesehen. Das Bild entstand am 13. August 2011. Foto: NASA [Großansicht]

Sternschnuppenfreunde wissen es längst: Der August ist Perseiden-Zeit und Mitte dieser Woche erreicht der wohl zuverlässigste Sternschnuppenstrom des Jahres wieder sein Maximum. Dabei könnten bis zu 100 Sternschnuppen pro Stunde zu sehen sein, eventuell sogar noch mehr - immer optimale Bedingungen vorausgesetzt, die es für die Perseiden im deutschsprachigen Raum aber praktisch nicht gibt. Realistisch erscheinen aber immer noch einige Dutzend Sternschnuppen pro Stunde. 

Die oft zu lesende Angabe von 100 Sternschnuppen oder mehr pro Stunde bezieht sich nämlich auf die Anzahl der Sternschnuppen, die unter optimalen Bedingungen zu sehen sind, wenn der Ausstrahlungspunkt des Stroms, der sogenannte Radiant, genau im Zenit steht. Da dies aber bei uns nicht der Fall ist und die Bedingungen zudem für die meisten Menschen alles andere als optimal sind, liegt die tatsächliche Zahl der sichtbaren Sternschnuppen deutlich darunter. In diesem Jahr beispielsweise fällt das Maximum in die helle Tageszeit des 12. August.

So sollte man in den Nächten vor und nach dem Maximum versuchen, einen Blick auf die Sternschnuppen zu erhaschen - denn auch da sollten noch einige Dutzende von ihnen zu sehen sein. Die Perseiden scheinen, wie ihr Name verrät, aus dem Sternbild Perseus zu kommen, sind aber natürlich am gesamten Himmel zu sehen. Perseus liegt unterhalb des bekannten und auffälligen Sternbilds Kassiopeia, das wegen seiner Form auch Himmels-W genannt wird. 

Anzeige

Da Perseus aber ein typisches Herbststernbild ist, das erst im Laufe der Nacht eine einigermaßen ansehnliche Höhe über dem Horizont erreicht, gelten die Morgenstunden in der Regel als beste Zeit, um die Perseiden zu beobachten. In diesem Jahr dürfte dann aber der Mond den Beobachtern einen Strich durch die Rechnung machen, so dass sich eher die späten Abendstunden der nächsten Tage für eine Perseiden-Beobachtung anbieten. Am besten sucht man Perseus und behält eine möglichst weite Himmelsregion rundherum im Blick. 

Die Perseiden gehen auf den Kometen Swift-Tuttle zurück, in dessen staubigen Kometenschweif die Erde immer im Juli und August gerät. Der Komet selbst ist weit von der Erde entfernt und kommt erst 2126 wieder in Erdnähe. Den letzten Besuch im inneren Sonnensystem machte Swift-Tuttle Ende 1992. In den 1990er Jahren waren daher die Perseiden besonders aktiv und es ließen sich zuweilen viele Hundert Sternschnuppen pro Stunde beobachten. Doch auch in ruhigeren Jahren wurden oftmals schon mehr als 100 Perseiden pro Stunde beobachtet - immer die oben beschriebenen optimalen Bedingungen vorausgesetzt.

Da die Perseiden in der Regel heller sind als andere Sternschnuppen, sind sie der ideale Strom für alle, die einmal ihre "erste Sternschnuppe" sehen wollen. Bei den Perseiden ist zudem die Chance besonders groß, dass man besonders helle Sternschnuppen, sogenannte Feuerkugeln beobachten kann. Als Feuerball oder Boliden bezeichnen Astronomen Meteore, die mindestens die Helligkeit von Jupiter oder Venus am Himmel erreichen. Doch auch trotz dieser Helligkeit empfiehlt sich ein möglichst dunkler Beobachtungsplatz.

Sternschnuppen entstehen, wenn die winzigen Staubpartikel auf der Bahn des Kometen mit einer Geschwindigkeit von fast 200.000 Kilometern pro Stunde in die Erdatmosphäre eindringen. Am intensivsten ist der Sternschnuppenstrom, wenn die Erde gerade den staubigsten Teil des Kometenschweifs durchläuft. Im Volksmund werden die Perseiden auch Laurentiustränen genannt. Die Bezeichnung geht auf Laurentius von Rom zurück, der am 10. August 258 in Rom zu Tode gefoltert wurde.

Forum
Sternschnuppenstrom der Perseiden vor Maximum.  Diskutieren Sie mit anderen Lesern im astronews.com Forum.
siehe auch
Der Sternenhimmel im August 2020: Zwei Gasriesen, Mars und die Perseiden - 1. August 2020
In sozialen Netzwerken empfehlen
 
Anzeige
astronews.com 
Nachrichten Forschung | Raumfahrt | Sonnensystem | Teleskope | Amateurastronomie
Übersicht | Alle Schlagzeilen des Monats | Missionen | Archiv
Weitere Angebote Frag astronews.com | Forum | Bild des Tages | Newsletter
Kalender Sternenhimmel | Startrampe | Fernsehsendungen | Veranstaltungen
Nachschlagen AstroGlossar | AstroLinks
Info RSS-Feeds | Soziale Netzwerke | astronews.com ist mir was wert | Werbung | Kontakt | Suche
Impressum | Nutzungsbedingungen | Datenschutzerklärung | Cookie-Einstellungen
     ^ Copyright Stefan Deiters und/oder Lieferanten 1999-2023. Alle Rechte vorbehalten.  W3C
Diese Website wird auf einem Server in der EU gehostet.

© astronews.com / Stefan Deiters und/oder Lieferanten 1999 - 2020
Alle Rechte vorbehalten. Vervielfältigung nur mit Genehmigung.


URL dieser Seite: https://astronews.com:443/news/artikel/2020/08