Heidelberg als Zentrum der Astronomie-Bildung
Redaktion
/ idw / Pressemitteilung des Max-Planck-Instituts für Astronomie astronews.com
2. Dezember 2019
Die Würfel sind gefallen: Die Internationale Astronomische
Union IAU wird das neue Office of Astronomy for Education in Heidelberg
am Haus der Astronomie ansiedeln. Das Haus auf dem Königstuhl in unmittelbarer
Nachbarschaft zum Max-Planck-Institut für Astronomie hat sich gegen 22
Mitbewerber durchgesetzt. Zwei Stiftungen unterstützen die Einrichtung.
Das Haus der Astronomie auf dem Königstuhl in
Heidelberg, Sitz des neuen Office of Astronomy
for Education der Internationalen Astronomischen
Union.
Bild: HdA/M. Pössel [Großansicht] |
Die Internationale Astronomische Union (IAU) hat das Haus der Astronomie als
Standort des neugeschaffenen Office of Astronomy for Education (OAE)
ausgewählt. Das OAE dient dazu, die Astronomie stärker im Bildungswesen zu
verankern und die bildungsbezogenen Ziele aus dem IAU-Strategieplan 2020–2030
umzusetzen. Ermöglicht wird der OAE-Betrieb am Haus der Astronomie durch die
Unterstützung der Klaus Tschira Stiftung und der Carl-Zeiss-Stiftung.
Im IAU-Strategieplan 2020–2030 ist die Einrichtung eines Office of
Astronomy for Education vorgesehen, das Astronomen und Lehrende weltweit
dabei unterstützt, Faszination für die Astronomie bei Schülerinnen und Schülern
zu wecken. Dazu wird das OAE unter anderem ein internationales Netzwerk
aufbauen, für mehr Astronomie in den Bildungsplänen werben und Lehrende mit
relevanten Informationen zu evidenzbasierter Bildungsforschung versorgen.
Allgemein soll das OAE die Professionalisierung und den Erfahrungsaustausch
in der astronomischen Bildungsarbeit vorantreiben. 23 Institutionen hatten bei
der IAU ihr Interesse bekundet, das OAE auszurichten. Nach einer ersten
Evaluation waren neun der Bewerber – aus Australien, China, Frankreich,
Deutschland, Indien, Italien, den Niederlanden und den USA – aufgefordert
worden, eine ausführliche Bewerbung einzureichen. Aus den eingegangenen
Bewerbungen erstellten die Mitglieder einer von der IAU dafür eingerichteten
Jury eine Rangfolge. Klarer Gewinner war das Haus der Astronomie (HdA) in
Heidelberg. Das Executive Committee der IAU bestätigte diese Wahl anschließend
einstimmig.
Das Haus der Astronomie trägt seit 2009 Astronomie in die Öffentlichkeit –
mit einem breiten Spektrum an Aktivitäten, das von Workshops für Schulklassen
über die Entwicklung von Unterrichtsmaterialien bis hin zu öffentlichen
Veranstaltungen reicht. Dank langjähriger internationaler Ausrichtung ist das
Haus der Astronomie zudem gut auf seine neue Rolle bei der Koordination der
internationalen astronomischen Bildungsarbeit vorbereitet.
Das Haus der Astronomie wurde 2008 von der Max-Planck-Gesellschaft und der
Klaus-Tschira-Stiftung gegründet. Weitere Partner sind die Stadt Heidelberg und
die Universität Heidelberg. Organisatorisch ist das Haus der Astronomie an das
Max-Planck-Institut für Astronomie angebunden. Die bisherige Arbeit des Hauses
der Astronomie schafft optimale Bedingungen dafür, dort das neue Bildungsbüro
der IAU einzurichten und dabei von den Erfahrungen Teams zu profitieren. Für das
Office of Astronomy for Education werden am Haus der Astronomie
außerdem zusätzliche Stellen geschaffen. Das neue OAE wird eng mit dem Office
of Astronomy for Development (OAD) und dem Office for Astronomy
Outreach (OAO) sowie mit weiteren Bildungsprojekten in der Astronomie
zusammenarbeiten.
Markus Pössel, Leiter des Hauses der Astronomie und designierter Direktor des
neuen OAE, sagt: "Gute Bildung in den MINT-Fächern, einschließlich der
Astronomie, wird immer wichtiger. Mit der Einrichtung des Office of
Astronomy for Education steht uns am Haus der Astronomie eine spannende
Zeit bevor, und wir sind der IAU, unseren Förderern und Unterstützern für diese
Möglichkeit sehr dankbar.“
"Mit unserer Unterstützung des Office of Astronomie for Education
bringen wir der jüngeren Generation die Faszination für Astronomie nahe – genau
das, was wir mit unserer Stiftung erreichen möchten", sagt Beate Spiegel,
Geschäftsführerin der Klaus-Tschira-Stiftung. "Wir freuen uns sehr, ein
internationales Leuchtturmprojekt der Astronomie in unserem Fördergebiet zu
unterstützen. Mit der Förderung des OAE Education Research Coordinator stärken
wir nicht nur die Bildung im Bereich der Astronomie, sondern auch die Bedeutung
des Standorts Deutschlands in diesem Feld", erklärt Ministerin Theresia Bauer,
Vorsitzende der Stiftungsverwaltung der Carl-Zeiss-Stiftung.
Der Aufbau des Office of Astronomy for Education, die sich daraus ergebenden
neuen Möglichkeiten für intensivere internationale Zusammenarbeit sowie Feedback
zu Strategie und Umsetzungsplanung des OAE werden Thema des ersten
Shaw-IAU-Workshops zur Astronomischen Bildungsarbeit vom 17. bis 19. Dezember
2019 im IAU-Hauptsitz am Institut d’Astrophysique de Paris (IAP) sein. Es
handelt sich um den ersten einer Reihe derartiger Workshops, die durch die
Shaw Prize Foundation gefördert werden. IAU-Generalsekretärin Teresa Lago
sagt: "Beim ersten Shaw-IAU-Workshop zur Astronomischen Bildungsarbeit werden
wir Ideen, Ziele, Erfahrungen und Praxiswissen teilen. Indem wir das Office
of Astronomy for Education möglichst breit und integrativ aufstellen,
schaffen wir eine solide Grundlage für ein globales Netzwerk."
In Kürze wird auch ein Vertrag zwischen der IAU und dem Max-Planck-Institut
für Astronomie unterzeichnet, der den Aufbau des neuen Office Astronomy for
Education regelt.
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