Haus der Astronomie in Heidelberg
Redaktion
/ Pressemitteilung der Max-Planck-Gesellschaft
astronews.com
11. Dezember 2008
Einer der SAP-Gründer mischt gerade die Fußball-Bundesliga
auf, ein anderer kümmert sich seit Jahren um die naturwissenschaftliche
Allgemeinbildung: Jetzt soll - gefördert von der Klaus Tschira Stiftung - auf
dem Heidelberger Königsstuhl mit dem "Haus der Astronomie" ein spektakuläres
Gebäude entstehen, dessen Form einer Galaxie nachempfunden ist.
Ein Gebäude in
Form einer Spiralgalaxie: die Vorderseite des
Hauses der Astronomie, das in Heidelberg
entstehen wird.
Bild: Klaus Tschira Stiftung /
Bernhard+Partner, Darmstadt |
Planeten, Sterne, Galaxien - seit jeher zieht das Universum mit
seinen Geheimnissen die Menschen in ihren Bann. Nicht nur die Astronomen
sondern auch Laien interessieren sich für den Kosmos und moderne
Weltraumforschung. "Aus diesem Grund bietet die Beschäftigung mit der
Astronomie die große Chance, insbesondere junge Menschen für die
Naturwissenschaften zu begeistern," sagt Klaus Tschira, einer der
Gründer des Softwarekonzerns SAP. "Mit dem Haus der Astronomie soll eine
Brücke geschlagen werden von der aktiven Forschung in die Schulen."
Seit einigen Jahren fördert die Klaus Tschira Stiftung das Projekt
"Wissenschaft in die Schulen! (WiS!)", in dem das Max-Planck-Institut für
Astronomie und die baden-württembergische Landesakademie für Fortbildung und
Personalentwicklung an Schulen zusammenarbeiten. Ihr Ziel ist es, über die
Vermittlung aktueller Forschungsergebnisse aus der Astronomie Schüler für die
Physik zu interessieren.
Mit Räumen, in denen Schulklassen unterrichtet und Lehrer fortgebildet werden
können, wird dieses Projekt im Haus der Astronomie seine Heimat finden. Ebenso
wird dort die Astronomieschule, die zurzeit in der Landessternwarte beheimatet
ist, untergebracht werden sowie die Redaktion der populärwissenschaftlichen
Zeitschrift "Sterne und Weltraum".
In Heidelberg findet das Haus der Astronomie den idealen Standort: Die Stadt
ist international bekannt für ihre Spitzenforschung im Bereich der Astrophysik,
der an insgesamt fünf wissenschaftlichen Instituten vertreten ist. Heidelberger
Astronomen beschäftigen sich zum Beispiel mit der Entstehung und Entwicklung
ferner Galaxien oder der Entdeckung und Untersuchung extrasolarer
Planetensysteme. Dabei arbeiten die Heidelberger Forscher mit Wissenschaftlern
auf der ganzen Welt zusammen, auch an der Entwicklung, dem Bau und dem Betrieb
von erdgebundenen oder weltraumgestützten Großteleskopen und deren
High-Tech-Instrumenten.
Das Max-Planck-Institut für Astronomie und die Landessternwarte liegen eng
benachbart auf dem Königstuhl, dem knapp 600 Meter hohen Hausberg der Stadt, der
ein beliebtes Ausflugsziel ist. Bereits jetzt sind das Max-Planck-Institut und
die Landessternwarte für ihre öffentlichkeitswirksamen Präsentationen und ihre
Beobachtungsabende bekannt. "Die Heidelberger Astronomen wollen ihr Engagement
an der Schnittstelle zwischen Forschung, Studium, Öffentlichkeitsarbeit und
Schule im Haus der Astronomie bündeln und vor allem professionalisieren, denn
zur Zeit muss noch viel improvisiert werden," so der Vizepräsident der
Max-Planck-Gesellschaft, Herbert Jäckle.
"Das Haus der Astronomie wird eine in Deutschland einzigartige Einrichtung
sein," sagt Thomas Henning, Direktor am Max-Planck-Institut für Astronomie. Auch
der wissenschaftliche Austausch werde unterstützt und gefördert. Die Klaus
Tschira Stiftung wird das Gebäude und dessen technische Einrichtungen
finanzieren, die Max-Planck-Gesellschaft die Einrichtung betreiben. Zu den
Personalkosten tragen neben diesen Einrichtungen auch die Stadt Heidelberg, das
Land Baden-Württemberg und die Universität Heidelberg bei. Darüber hinaus wird
die Universität Heidelberg mit ihrem Zentrum für Astronomie Aktivitäten im
Bereich der Öffentlichkeitsarbeit und Lehrerausbildung einbringen.
Der spektakuläre Entwurf des Darmstädter Architekten Manfred Bernhardt
(Architekten Bernhardt+Partner) ist der Form und Dynamik einer Spiralgalaxie
nachempfunden. In den Spiralarmen des Gebäudes befinden sich unter anderem
speziell ausgestattete Praktikums- und Unterrichtsräume für Schulklassen, aber
auch Büros. Das Zentrum der "Galaxie" bildet ein multifunktionaler Hörsaal mit
etwa 100 Sitzplätzen, der mit modernster, multimedialer Technik ausgestattet
ist. Hier können Bilder und 3D-Visualisierungen, wie sie die Astronomen aus
Beobachtungen und Computersimulationen erhalten, eindrucksvoll gezeigt werden.
Ein nachhaltiges Energiekonzept nutzt Sonnenenergie und Erdwärme gleichermaßen.
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