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HUBBLE
Gewaltige Galaxienhaufen erneut im Visier
von Stefan Deiters
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14. September 2018

Mit dem Weltraumteleskop Hubble wurde nun eine neue Durchmusterung begonnen, in deren Rahmen sechs massereiche Galaxienhaufen und deren Umgebung genauer untersucht werden sollen. Auf diese Weise wollen die Astronomen mehr über die Entwicklung der ersten Galaxien im Universum erfahren. Zu Beginn wurde der Galaxienhaufen Abell 370 anvisiert.

Abell 370

Der im Rahmen von BUFFALO gewonnene Blick auf den Galaxienhaufen Abell 370. Bild: NASA, ESA, A. Koekemoer, M. Jauzac, C. Steinhardt und das BUFFALO-Team  [Großansicht]

Astronomen haben mit dem Weltraumteleskop Hubble ein neues Projekt begonnen, dessen Ziel es ist, mehr über die Entwicklung der ersten Galaxien im Universum zu erfahren. Im Rahmen der BUFFALO-Durchmusterung sollen insgesamt sechs massereiche Galaxienhaufen anvisiert und vor allem deren Umgebung genauer untersucht werden. BUFFALO steht für Beyond Ultra-deep Frontier Fields And Legacy Observations und ist eine Fortsetzung des Programms Frontier Fields (astronews.com berichtete).

Während der BUFFALO-Kampagne sollen über einen Zeitraum von 101 Hubble-Umkreisungen der Erde - entsprechend 160 Stunden Beobachtungszeit - sechs Galaxienhaufen unter die Lupe genommen werden, die bereits im Rahmen von Frontier Fields anvisiert worden waren. Diese zusätzlichen Beobachtungen werden sich dabei auf die Umgebung der Galaxienhaufen konzentrieren, so dass die Astronomen die Haufen in ihrer Umgebung besser untersuchen können.

Dabei sind die Haufen - genau wie bei Frontier Fields - gar nicht das eigentliche Ziel der Beobachtungen: Die Astronomen wollen rund um die Galaxienhaufen äußerst lichtschwache Objekte aufspüren, die erst durch ein besonderes Phänomen sichtbar werden, das Astronomen als Gravitationslinseneffekt bezeichnen: Man erkennt es an verzerrten Bögen rund um das Zentrum des Galaxienhaufens.

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Zu einem Gravitationslinseneffekt kommt es immer dann, wenn durch massereiche Objekte das Licht entfernterer, aus unserer Sicht direkt dahinter liegender Systeme so abgelenkt wird, dass es nicht nur verzerrt, sondern auch verstärkt wird. Auf diese Weise lassen sich Galaxien untersuchen, die ohne diesen Effekt selbst mit Hubble nicht zu beobachten gewesen wären.

Ziel der Astronomen ist es, mehr über die ersten Galaxien zu erfahren, die sich im Universum gebildet haben - etwa innerhalb der ersten 800 Millionen Jahren nach dem Urknall. Dank der BUFALLO-Beobachtungen hoffen die Forscher, die fernen Systeme noch deutlich besser erkennen zu können als mit den Daten der Vorgängerprogramme. Auch Beobachtungen anderer Weltraumteleskope sollen mit in das Projekt einfließen.

Der erste Galaxienhaufen, der im Rahmen von BUFFALO beobachtet wurde, war der bekannte Galaxienhaufen Abell 370, in dem sich zahlreiche Hinweise auf Gravitationslinsen befinden. Am eindrucksvollsten ist dabei eine längliche Struktur unterhalb des Zentrums des Haufens, der die Astronomen den Spitznamen "Der Drache" gegeben haben. Sie besteht aus mehreren Bilder einer Spiralgalaxie, die sich hinter dem Haufen befindet.

Die Daten für das jetzt veröffentlichte Bild von Abell 370 stammen von der Advanced Camera for Surveys und der Wide Field Camera 3 des Weltraumteleskops Hubble.

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Hubble nimmt gewaltige Galaxienhaufen erneut ins Visier. Diskutieren Sie mit anderen Lesern im astronews.com Forum.
siehe auch
Hubble: Detaillierter Blick auf Abell 370 - 5. Mai 2017
Hubble: Blick in Galaxienhaufen Abell S1063 - 22. Juli 2016
Hubble: Winzige Galaxien im jungen Universum - 23. Oktober 2015
Frontier Fields: Eine der jüngsten Galaxien im Universum - 10. Februar 2014
Hubble: Blick in den Haufen der Pandora - 17. Januar 2014
The Frontier Fields: Drei Weltraumteleskope, ein Ziel - 25. Oktober 2013
Links im WWW
spacetelescope.org, Hubble-Seite der ESA
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