Die Dosensatelliten starten wieder
Redaktion
/ idw / Pressemitteilung des Zentrums für angewandte Raumfahrttechnologie und
Mikrogravitation (ZARM) astronews.com
10. September 2018
In der kommenden Woche werden von einem kleinen Flugplatz
zwischen Bremen und Hamburg aus wieder getränkedosengroße Satelliten in rund ein
Kilometer Höhe geschossen. Diese CanSats wurden von Schülerinnen und
Schülern im Rahmen des 5. Deutschen CanSat-Wettbewerbs entwickelt. Auch
im kommenden Jahr wird es wieder einen solchen Wettbewerb geben.

Die CanSats sind nicht größer als eine
Getränkedose.
Foto: DLR [Großansicht] |
Im Rahmen des 5. Deutschen CanSat-Wettbewerbs 2018 kommen neun
Schulteams aus ganz Deutschland vom 17. bis 21. September 2018 nach Bremen. Hier
stellen die Schülerinnen und Schüler ihre Miniatursatelliten mit den Maßen einer
Getränkedose einer Jury aus Fachleuten der Luft- und Raumfahrtbranche vor.
Das große Highlight steht dann am 19. September an: Vom Flugplatz Rotenburg/Wümme
werden die Dosensatelliten mit einer Rakete in eine Höhe von rund einem
Kilometer geschossen. Während des Rückflugs am Fallschirm hängend, müssen die
Satelliten von den Teilnehmern selbst entwickelte Missionen erfüllen. Das
Siegerteam darf im kommenden Jahr die Bundesrepublik beim Europäischen CanSat-Wettbewerb
vertreten.
Der Deutsche CanSat-Wettbewerb findet 2018 zum fünften Mal statt.
Ursprünglich aus einer Initiative der Europäischen Weltraumagentur (ESA)
entstanden, wird er jährlich gemeinsam von Unternehmen und Institutionen der
Luft- und Raumfahrtindustrie sowie mehreren Bremer Schulen veranstaltet.
Teilnehmen können Schülerinnen und Schüler ab 14 Jahren aus ganz Deutschland.
Ein Team besteht mindestens aus vier Teilnehmenden und einem Betreuenden.
Ziel ist es, einen Miniatursatelliten mit den Maßen einer handelsüblichen
Getränkedose zu bauen. Die Miniatursatelliten müssen zwei Aufgaben erfüllen: Die
primäre Mission ist für alle Teams gleich und umfasst das Messen von Luftdruck
und Temperatur. Für die sekundäre Mission ist die Kreativität der Teilnehmenden
gefragt. In diesem Jahr möchte zum Beispiel ein Team versuchen, seinen CanSat
mit Hilfe einer Bodenstation mit dem Internet zu verbinden. Eine andere Gruppe
will die Feinstaubkonzentration messen und dadurch Rückschlüsse auf die
Verbreitung von Staubpartikeln in der Atmosphäre ziehen.
Während des CanSat-Wettbewerbs durchlaufen die Schülerinnen und Schüler
sämtliche Phasen einer realen Raumfahrtmission. Daher werden auch die
Projektplanung, die Öffentlichkeitsarbeit und die Projektdokumentation von der
Jury bewertet. Dazu müssen sich die Teams auch um eine eigenständige
Finanzierung durch Sponsoren kümmern. Zum Abschluss des Wettbewerbs kommen alle
neun Teams nach Bremen. Dort präsentieren sie ihre Satelliten der Jury und
lassen ihre CanSats durch eine technische Abnahme überprüfen. Vom Flugplatz
Rotenburg/Wümme werden die Minisatelliten am Mittwoch, den 19. September von
9:30 bis 17:30 Uhr gestartet. Die Siegerehrung findet am Freitag statt. Darüber
hinaus erhalten die teilnehmenden SchülerInnen während der Startkampagnenwoche
einen Einblick hinter die Kulissen der Bremer Raumfahrtindustrie.
Für alle, die dieses Jahr nicht dabei sein konnten, gibt es gute Nachrichten:
Auch im kommenden Jahr besteht die Möglichkeit, sich für eine Teilnahme zu
bewerben. Die Startkampagne des 6. Deutsche CanSat-Wettbewerbs 2019 wird vom 23.
bis 27. September 2019 stattfinden. Eine Bewerbung ist ab dem 9. November 2018
möglich.
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