Schüler bauen wieder Mini-Satelliten
Redaktion
/ Pressemitteilung des DLR astronews.com
4. Februar 2015
Start frei für den zweiten deutschen CanSat-Wettbewerb:
Schülerinnen und Schüler erhalten erneut die Möglichkeit, einen voll
funktionsfähigen Mini-Satelliten in der Größe einer Getränkedose zu entwickeln
und diesen an Bord einer kleinen Rakete zu starten. Das Siegerteam vertritt
Deutschland dann beim europäischen Wettbewerb. Bewerbungsschluss für den
deutschen Wettbewerb ist der 27. Februar 2015.
Schülerinnen und Schüler ab 14 Jahren aus ganz Deutschland erhalten erneut
die Möglichkeit, einen voll funktionsfähigen Mini-Satelliten in der Größe einer
Getränkedose zu entwickeln und diesen im Rahmen des deutschen CanSat-Wettbewerbs
in den "Weltraum" fliegen zu lassen. Dieses Jahr findet die zweite Auflage des
im letzten Jahr mit großem Erfolg gestarteten deutschen CanSat-Wettbewerbs
statt. Bewerbungsschluss für den deutschen Wettbewerb ist der 27. Februar 2015.
Dabei wird, wie bei einer echten Raumfahrtmission, der Forschungssatellit im
Kleinformat mit einer Rakete auf eine Höhe von 1.000 Metern gebracht und
aktiviert. Im Laufe des Wettbewerbs müssen sich die Schülerteams und ihre
CanSat-Projekte hinsichtlich des wissenschaftlichen Anspruchs, der
technischen Umsetzung und der Teamarbeit beweisen. Das Siegerteam qualifiziert
sich mit der selbstentwickelten Nutzlast für den von der europäischen
Weltraumorganisation (ESA) veranstalteten europaweiten Wettbewerb.
Dort darf das Team dann als amtierender deutscher Meister an den Start gehen.
So nimmt das letztjährige Siegerteam Spaceclub_berlin aus Berlin im kommenden
Juni am Wettbewerb in Portugal teil. Seit den späten 1990ern gibt es schon
CanSat-Initiativen in den USA. Es folgte 2010 der europaweite Wettbewerb
der ESA und 2014 der erste deutsche Wettbewerb in Bremen. Das zweite
deutschlandweite Wettbewerbsfinale findet vom 5. bis zum 9. Oktober 2015 wieder
in Bremen statt.
CanSat stellt Jugendliche vor die Aufgabe, abseits des
Klassenzimmers ein vollständiges Raumfahrtprojekt ganz praxisnah zu durchlaufen.
Mathematische und physikalische Inhalte werden hier in praktische Anwendungen
umgesetzt, denn die Teams entwickeln nicht nur die Idee für die
wissenschaftliche Funktion des Satelliten, sondern übernehmen
eigenverantwortlich die Konstruktion und Integration der Bauteile in das
CanSat-Modul. Sie tüfteln ein Fallschirmsystem zur Bergung der Nutzlast aus
und erleben schließlich am 7. Oktober 2015 hautnah den Höhepunkt des
Wettbewerbs: den Raketenstart ihres Satelliten vom Flugplatz Rotenburg Wümme.
Während der Flugphase müssen die Nutzlast und das Bergungssystem des
CanSat dann ihre Funktionsfähigkeit beweisen. Vorgabe ist, dass neben den
technischen Anforderungen zwei wissenschaftliche Missionen erfüllt werden: Bei
der Primärmission sollen Luftdruck, Steighöhe, Temperaturveränderung und
Fallgeschwindigkeit gemessen werden. Dagegen ist es das Ziel der
Sekundärmission, von den teilnehmenden Schüler-Teams selbst entwickelte
wissenschaftlich-technische Aufgaben durchzuführen, etwa einen Sensor zur
Messung der UV-Strahlung einzusetzen, wodurch ein wissenschaftlicher Beitrag zur
Atmosphärenforschung geleistet würde.
Als Partner unterstützt das Zentrum für Angewandte Raumfahrttechnologie und
Mikrogravitation (ZARM) den Deutschen CanSat-Wettbewerb in
organisatorischen Belangen, begutachtet die eingereichten Wettbewerbsvorschläge,
stellt Jury-Mitglieder während der Durchführung des CanSat-Wettbewerbs
und organisiert eine Abendveranstaltung, den sogenannten "Icebreaker", auf der
sich die für die Finalrunde qualifizierten Schüler-Teams vor Beginn der
Startkampagne kennenlernen können. Diese findet in der Integrationshalle des
Fallturms statt und bietet den Schülerinnen und Schülern nebenbei die
Möglichkeit, viel Interessantes über die Funktionsweise der Fallturmanlage zu
erfahren.
Weitere Förderer und Paten unterstützen sowohl den Wettbewerb als auch die
teilnehmenden Teams, darunter die europäische Weltraumagentur (ESA), das
Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), das Institut für
Aerospace-Technologie (IAT) der Hochschule Bremen sowie Bremer
Raumfahrtunternehmen und andere Firmen. Die Europäische Union fördert den
Wettbewerb über den European Regional Development Fund.
Die Ausschreibung des deutschlandweiten CanSat-Wettbewerbs läuft bis
zum 27. Februar 2015. Interessierte Schülerinnen und Schüler können sich ab
sofort über die Webseite des Wettbewerbs
bewerben.
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