Erfolgreicher Raketenstart südlich von Berlin
Redaktion
/ Pressemitteilung der Technischen Universität Berlin astronews.com
12. Mai 2014
Eine von Studierenden der Technischen Universität Berlin
entwickelte Experimentalrakete hat Ende April einen kurzen aber erfolgreichen
Flug absolviert. Der Start erfolgte von einem Testgelände in Horstwalde südlich
von Berlin aus. Im Rahmen des STERN-Projekts sollen die Studierenden ganz
praktisch lernen, wie Trägerraketen entwickelt und gebaut werden.

Die Experimentalrakete DECAN-X wurde am
28. April 2014 gestartet.
Bild: TU Berlin/Michael Schmid |
DECAN-X ist eine von Studierenden der TU Berlin entwickelte
Experimentalrakete, die Ende April vom Testgelände der Bundesanstalt für
Materialforschung und -prüfung in Horstwalde, 50 Kilometer südlich von Berlin,
erfolgreich gestartet wurde. Die 1,34 Meter lange Rakete mit einer Startmasse
von 3,6 Kilogramm erreichte nach einer Flugdauer von elf Sekunden eine
Gipfelhöhe von 603 Metern.
"DECAN" steht für "Deutsche CanSat-Höhenrakete" und ist ein Projekt am
Fachgebiet Raumfahrttechnik, das von Prof. Dr.-Ing. Klaus Brieß geleitet wird.
Im Rahmen des vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt geförderten
Vorhabens STERN (Studentische Experimentalraketen) ermöglicht es Studierenden
der Raumfahrttechnik die Entwicklung, Fertigung, Erprobung und den Start einer
zweistufigen Höhenrakete.
"Das Ziel des Projekts besteht darin, die Studierenden möglichst praxisnah an
die Entwicklung von Trägerraketen heranzuführen. Hierfür sollen sie die
Auslegung und Konstruktion der Subsysteme einer Höhenrakete und deren
anschließende Integration und Erprobung unter professioneller Anleitung
durchführen", sagt Projektleiter Michael Schmid.
Die weitere Auswertung der während des Fluges erfolgreich aufgezeichneten
Messdaten ergab eine maximale Fluggeschwindigkeit von 439 Kilometern pro Stunde
und eine maximale Beschleunigung von 191 Metern pro Quadratsekunde. Das
entspricht dem 19-Fachen der Erdanziehung. Nach dem Erreichen des Gipfelpunktes
wurde das Bergungssystem, bestehend aus einem kleinem Fallschirm erfolgreich
ausgeworfen. Nach weiteren 81 Sekunden landete die Rakete vollkommen
unbeschädigt auf dem Boden, so dass sie für künftige Testflüge zur Verfügung
steht.
Das DECAN-Projekt wird von externen Experten aus dem DLR, dem an der TU
Berlin angesiedelten Aerospace Institut, dem TÜV sowie von Fachleuten der
Qualitätssicherung begleitet und unterstützt. Das Vorhaben wird durch das
Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie gefördert.
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