ISS-Besatzung wieder komplett
von Stefan Deiters astronews.com
24. November 2014
Rund zwei Wochen nach der Rückkehr des deutschen
ESA-Astronauten Alexander Gerst und von zwei weiteren Besatzungsmitgliedern zur
Erde, ist die Besatzung der Internationalen Raumstation ISS wieder komplett. An
Bord des Sojus-Raumschiffs, das am frühen Montagmorgen an die ISS
andockte, war auch die italienische Astronautin Samantha Cristoforetti.
Die
ISS-Besatzung ist wieder komplett. Im Vordergrund
die drei Neuankömmlingen.
Foto:
NASA [Großansicht] |
Die Besatzung der Internationalen Raumstation ist seit der vergangenen Nacht
wieder komplett. Seit vor rund zwei Wochen der deutsche ESA-Astronaut Alexander
Gerst und zwei weitere Besatzungsmitglieder die ISS verlassen hatten, wurde der
Betrieb im All von nur noch drei Crew-Mitgliedern am Laufen gehalten.
Gestern um 22.01 Uhr MEZ startete dann ein Sojus-Raumschiff mit drei neuen
Besatzungsmitgliedern vom Weltraumbahnhof Baikonur in Kasachstan. Das Raumschiff
erreichte die ISS - wie inzwischen bei Sojus-Flügen üblich - nur fünf Stunden
und 48 Minuten später. Es hatte die Erde bis dahin vier Mal umrundet.
Das Andocken an die ISS erfolgte um 3.49 Uhr MEZ, um 6.00 Uhr MEZ wurden die
Verbindungsluken zwischen Sojus und ISS geöffnet und die an Bord der
ISS verbliebenen
Astronauten und Kosmonauten konnten ihre neuen Kollegen in Empfang nehmen.
Teil der neuen ISS-Besatzung ist auch die Italienerin Samantha Cristoforetti.
Sie ist die erste Italienerin, die ins All fliegt. Sie wird ihre Kollegen auf
der ISS künftig mit einer besonderen italienischen Spezialität verwöhnen können. Cristoforetti hat nämlich eine speziell für das All entwickelte
Espresso-Maschine dabei, mit der sich die Kaffeespezialität auch in
Schwerelosigkeit herstellen lässt. Der Name der Maschine: ISSpresso. Für die
bevorstehende Silvesterfeier hatte die Sojus zudem einige Dosen Kaviar an Bord.
Cristoforetti fliegt als ESA-Astronautin für die italienische Weltraumagentur ASI
zur ISS, die dazu einen besonderen Vertrag mit der NASA abgeschlossen hat. Der
Name von Cristoforettis Mission ist "Futura". Mit ihrer Arbeit im Erdorbit
könnte die Astronautin auch ein Zeichen in Sachen Gleichberechtigung setzen,
sind doch gegenwärtig - zum erst zweiten Mal überhaupt - zwei der sechs
Besatzungsmitglieder der ISS Frauen.
Cristoforettis Kollegen, die mit ihr ins All flogen, sind der NASA-Astronaut
Terry Virts und der russische Kosmonaut Anton Schkaplerow. Schon länger an Bord
der ISS sind der Amerikaner Barry Wilmore sowie die Kosmonauten Alexander
Samokutjajew und Elena Serowa, die noch bis März an Bord bleiben sollen.
Cristoferettis Dienst im All wird im Mai des kommenden Jahres zu Ende gehen.
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