Ankunft des Sojus-Raumschiffs verzögert sich
von Stefan Deiters astronews.com
26. März 2014
Nach einem problemlosen Start am Dienstagabend von Baikonur
aus, konnte ein russisches Sojus-Raumschiff in der Nacht nicht wie vorgesehen an
die Internationale Raumstation ISS andocken. Das dritte Zünden der
Manövriertriebwerke klappte nicht, so dass die Annäherung an die ISS abgebrochen
werden musste. Nun soll die Sojus am frühen Freitagmorgen andocken.

Blick von der
ISS auf den Start der Sojus gestern.
Foto: NASA |
In der letzten Zeit konnten Astronauten und Kosmonauten die Internationale
Raumstation ISS mithilfe von Sojus-Raumschiffen in der Regel innerhalb
weniger Stunden erreichen. Auch nach dem Start eines russischen Sojus-Raumschiffs
am gestrigen Abend von Baikonur aus, sollte die Besatzung noch in der Nacht bei
ihrem neuen Zuhause für die kommenden sechs Monate ankommen.
Doch die russischen Kosmonauten Alexander Skworzow und Oleg Artemjew sowie der
NASA-Astronaut Steve Swanson müssen sich nun noch etwas gedulden: Offenbar wegen
eines Computerproblems klappte die dritte Zündung der Manövriertriebwerke des
Sojus-Raumschiffs nicht wie vorgesehen. Mit dieser Zündung hätte die
Annäherung an die ISS feinjustiert werden sollen.
Das Betriebsteam der Mission in Moskau ist nun zu dem früher standardmäßig
verwendeten Ablauf der Sojus-Missionen zurückkehrt, bei dem die Kapsel
die Erde zunächst 34-mal umkreist, bevor das Raumschiff an die ISS andockt. Die
Sojus würde die ISS so um 0.58 Uhr MEZ am Freitagmorgen erreichen.
Allerdings wird an den exakten Plänen noch gearbeitet, so dass sich noch
Verschiebungen ergeben können.
Eine zweittägige Reise zur ISS hatte letztmalig die Besatzung der Expedition 34
kurz vor Weihnachten 2012 angetreten. Die vier folgenden Sojus-Missionen
waren nach einem neuen Missionsprofil geflogen worden, durch die sich die ISS
innerhalb weniger Stunden erreichen lässt.
Die drei Besatzungsmitglieder der Sojus-Kapsel werden zunächst Mitglied
der Expedition 39 werden. Die Bezeichnung wechselt dann zu Expedition 40, wenn
die derzeitigen Besatzungsmitglieder der ISS die Raumstation im Mai an Bord des
Raumschiffs Sojus TMA-11M verlassen und zur Erde zurückkehren werden.
Ende Mai soll dann auch der deutsche ESA-Astronaut Alexander Gerst zusammen mit
dem russischen Kosmonauten Maxim Wiktorowitsch Surajew und NASA-Astronaut
Gregory Reid Wiseman zur ISS fliegen. Während seines rund halbjährigen
Aufenthaltes im All soll Gerst ein umfangreiches wissenschaftliches Programm
absolvieren: Etwa 40 Experimente aus der Materialphysik, Humanphysiologie,
Strahlenbiologie, Sonnenforschung, Biologie und Biotechnologie, Fluidphysik,
Astrophysik und Technologiedemonstrationen gehören zum vorgesehenen
Arbeitspensum.
|
ISS - die astronews.com
Berichterstattung über die Internationale Raumstation |
|