Erdbeobachtung von der ISS
Redaktion
/ Pressemitteilung des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt astronews.com
9. Oktober 2013
Die Internationale Raumstation ISS umrundet auf ihrem Orbit
rund alle eineinhalb Stunden einmal die Erde und die Aufnahmen der
Erdoberfläche, die die ISS-Besatzung regelmäßig macht, zeigen das Potential der
Raumstation für die Erdbeobachtung. Mit der Plattform MUSES soll diese ab Ende
2015 nun intensiviert werden. Das DLR wird mit einem Nah-Infrarot-Spektrometer
dabei sein.
Die
Internationale Raumstation ISS soll in Zukunft
auch verstärkt zur Erdbeobachtung eingesetzt
werden.
Foto: NASA |
Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) und die Tochterfirma der
Teledyne Technologies Incorporated - Teledyne Brown Engineering,
Inc. - haben zu Beginn des Monats eine Vereinbarung (Memorandum of
Agreement) zum Aufbau der Plattform "Multi-User-System for Earth Sensing"
(MUSES) unterschrieben, die bis zum Jahr 2015 auf der Internationalen
Raumstation ISS montiert werden soll.
"Die Beobachtung der Erde und ihrer Ökosysteme aus dem All ist die wohl
wichtigste Aufgabe der Raumfahrt. Es ist effektiv, schon bestehende Plattformen
wie die ISS als Träger von Erdbeobachtungsinstrumenten zu nutzen", erklärt
Professor Johann-Dietrich Wörner, Vorstandsvorsitzender des DLR. "Wir freuen
uns, dass diese wissenschaftlich-industrielle Partnerschaft zustande kommt, die
den kontinuierlichen Ausbau vorhandener Erdbeobachtungssysteme vorantreibt."
Mit MUSES als erster kommerzieller Erdbeobachtungplattform auf der ISS wird
die Forschungskapazität auf der Raumstation weiter erhöht. Die auf der Plattform
installierten Instrumente - beispielsweise hochauflösende Digitalkameras - sind
Richtung Erde ausgerichtet. Es können bis zu vier Geräte gleichzeitig auf der
Plattform montiert werden, die flexibel anpassbar ist: Instrumente können ab-,
neu aufgebaut oder robotisch angepasst werden.
Das DLR entwickelt und liefert ein erweitertes Nah-Infrarot-Spektrometer, das
in die MUSES-Plattform integriert wird, die derzeit im Rahmen eines
Kooperationsvertrages mit der NASA entwickelt wird. Das
Nah-Infrarot-Spektrometer wird zukünftig unter anderem wertvolle Informationen
über die Atmosphäre der Ozeane und deren bio-geophysikalische Zusammensetzung
liefern.
Die aus dem Weltraum gesammelten Daten von hoher spektraler Qualität finden
ihre Anwendung in wissenschaftlichen, kommerziellen, pädagogischen und
humanitären Bereichen. Sie ermöglichen es, Veränderungen von Landoberflächen,
Meeren und der Atmosphäre zu erkennen sowie Maßnahmen zum Schutz von Umwelt und
Klima zu entwickeln. Das DLR-Instrument arbeitet im Wellenlängenbereich vom
sichtbaren bis nahen Infrarot und erlaubt so eine präzise Datenerfassung von der
Erdoberfläche für Anwendungen im Bereich der Feuererkennung, maritimen
Sicherheit und Atmosphärenforschung.
Teledyne ist verantwortlich für die Integration und den Betrieb des
Gerätes und wird mit dem DLR in verschiedenen Bereichen, einschließlich der
Grundlagenforschung und angewandten Forschung, bei der Nutzung der Daten
zusammenarbeiten. Teledyne Brown finalisiert das Design, baut,
integriert und testet die Plattform, um sie bis Ende 2014 an die NASA
auszuliefern. Bis Ende 2015 soll MUSES mit dem DLR-Erdbeobachtungsinstrument in
Betrieb gehen.
|
ISS - die astronews.com
Berichterstattung über die Internationale Raumstation |
|