Nachwuchs forscht über Dunkelmaterie
Redaktion
/ idw / Pressemitteilung der RWTH Aachen astronews.com
17. Mai 2011
Der wissenschaftliche Nachwuchs soll sich in Aachen künftig intensiver
an der Suche nach Dunkler Materie beteiligen. Von der Deutschen
Forschungsgemeinschaft wurde dazu jetzt ein neues Graduiertenkolleg an
der RWTH Aachen zum Thema "Teilchen- und Astroteilchenphysik im Lichte
von LHC" bewilligt. Für die Ausbildung von zwölf Studierenden stellt die
DFG in den nächsten Jahren insgesamt 2,5 Millionen Euro zur Verfügung.
Blick in den
Beschleunigertunnel des LHC am CERN in Genf.
Bild: CERN / Maximilien Brice |
Mit 2,5 Millionen Euro wird die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) in
den nächsten viereinhalb Jahren die Ausbildung von zwölf besonders
qualifizierten Doktorandinnen und Doktoranden auf dem Gebiet der
Teilchen- und Astroteilchenphysik fördern. An dem Graduiertenkolleg sind
zehn Professorinnen und Professoren der RWTH Aachen beteiligt. Ziel des
Kollegs ist es, in diesem aktuellen Forschungsgebiet der
Grundlagenforschung die Grenzen des Standardmodells der Teilchenphysik
zu untersuchen.
Mit der Inbetriebnahme des Large Hadron Collider-Beschleunigers
(LHC) am CERN in Genf erwarten die Wissenschaftler dazu in den nächsten
Jahren wesentliche neue Erkenntnisse. "Wir hoffen damit Beiträge zur
Beantwortung von wichtigen Fragen der Grundlagenforschung, wie dem
Ursprung der Masse der Elementarteilchen, der Natur der Dunklen Materie
oder der Ursache der Materie-Anti-Materie Asymmetrie im Universum zu
leisten", erläutert Prof. Dr. Stefan Schael, Inhaber des Lehrstuhls für
Experimentalphysik und Sprecher des neuen Graduiertenkollegs.
Die Nachwuchswissenschaftler der experimentellen Forschergruppen werden
an bedeutenden internationalen Projekten beteiligt sein. Dazu gehört
neben dem Compact Muon Solenoid (CMS)-Experiment am
LHC-Beschleuniger in Genf auch die Auswertung der Daten des
Alpha-Magnet-Spektrometer (AMS), das gerade von der Endeavour zur
Internationalen Raumstation ISS gebracht wird. Weitere Beispiele sind
das Pierre-Auger-Projekt in Argentinien sowie das IceCube-Experiment
am Südpol, bei denen es um die Analyse hochenergetischer kosmischer
Strahlen geht. Durch die Verbindung von Astroteilchenphysik und
Teilchenphysik ergibt sich an der RWTH die Möglichkeit, die genannten
Fragestellungen mit komplementären Ansätzen im Zusammenspiel zwischen
Theorie und Experiment zu untersuchen, die sich gegenseitig ergänzen und
befördern.
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