Engere Zusammenarbeit mit der NASA vereinbart
Redaktion
/ Pressemitteilung des DLR astronews.com
9. Dezember 2010
Das deutsche DLR und die amerikanische Raumfahrtbehörde NASA wollen enger
zusammenarbeiten. Eine entsprechende Vereinbarung wurde gestern in Washington
von NASA-Administrator Bolden und DLR-Vorstandsvorsitzenden Wörner
unterzeichnet. Auch eine gemeinsame Erforschung des Erdtrabanten wurden dabei
vereinbart.
Ziel Mond: NASA und DLR wollen auch bei der
Erforschung des Erdtrabanten zusammenarbeiten.
Bild: NASA/JPL/USGS |
Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) und die amerikanische
Raumfahrtbehörde NASA haben gestern in Washington in einem
Rahmenabkommen eine engere Zusammenarbeit auf bilateraler Ebene
beschlossen. Unterzeichnet wurde der Vertrag von NASA-Administrator
Charles F. Bolden und dem DLR-Vorstandsvorsitzenden Prof. Dr.
Johann-Dietrich Wörner. Zusätzlich haben die Partner eine Kooperation
zur gemeinsamen Erforschung des Mondes vereinbart, das so genannte
Lunar Science Institute Agreement.
"Viele Missionen und Projekte in der Raumfahrt sind durch ihre hohe
Komplexität und die damit verbundenen Kosten nur in internationaler
Kooperation - zum Beispiel mit der NASA - zu realisieren. Deshalb ist
das DLR als nationale Raumfahrtagentur und Forschungseinrichtung neben
seinen anderen Verpflichtungen bestrebt, die bilaterale Zusammenarbeit
zu suchen", erklärte Prof. Wörner. "Ebenso wie das DLR werden auch
andere in der Raumfahrtforschung aktive wissenschaftliche Einrichtungen
Deutschlands von diesem Abkommen profitieren. Dazu zählen Universitäten
und Forschungseinrichtungen wie die Max-Planck-Gesellschaft, aber auch
die Unternehmen der deutschen Raumfahrtindustrie, die über das
DLR-Raumfahrtmanagement aus dem nationalen Raumfahrtprogramm gefördert
werden", sagte Wörner weiter.
Das NASA-DLR-Rahmenabkommen umfasst die Zusammenarbeit auf allen
relevanten Gebieten der Luft- und Raumfahrtforschung. Im Bereich der
Raumfahrt stehen Erdbeobachtung und Forschung unter Weltraumbedingungen
im Mittelpunkt, ebenso Raumflugbetrieb und Planetenforschung. Die
Zusammenarbeit umfasst das gemeinsame Entwickeln von Raumfahrzeugen und
Forschungsplattformen sowie das Betreiben von Forschungsraketen und -ballonen.
In der Luftfahrtforschung geht es insbesondere um computerbasierte
Simulationen sowie um die Klimawirkungen des Luftverkehrs, wozu
abgestimmte Einsätze und Missionen von Forschungsflugzeugen stattfinden
sollen. Auf dem Gebiet der Flugführungssysteme ist eine enge Kooperation
mit dem AMES Research Center der NASA geplant. Außerdem sieht die
Vereinbarung den Austausch von Wissenschaftlern und wissenschaftlichen
Daten vor. Auch bei der Nachwuchsförderung soll künftig noch enger
kooperiert werden.
Ebenso bietet das neue Abkommen für Deutschland die Möglichkeit,
erfolgreiche Entwicklungen der vergangenen Jahre - wie beispielsweise
die Radartechnologie - weiterzuführen. So soll TanDEM-L, eine mögliche
Folgemission zu TanDEM-X, unter anderem durch die Messung der weltweiten
Biomasse einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten.
Unter Führung des DLR fasst das deutsche Netzwerk zur Erforschung und
Erkundung des Mondes, German Network of Lunar Science and Exploration
(GNLSE), alle Aktivitäten von Universitäten und industriellen Partnern
zusammen. Zukünftig wird es eine enge Zusammenarbeit zwischen deutschen
Wissenschaftlern und dem NASA Lunar Science Institute (NLSI)
geben. Dabei sollen die gemeinsamen Kompetenzen in der
Planetenerkundung, speziell der Mondforschung, zusammengeführt werden.
Im Fokus stehen dabei Möglichkeiten zur Exploration des Mondes und
Konzepte, um auf dem Mond Infrastrukturen zu schaffen. Die Basis dafür
bildet eine gemeinsame und umfassende geologische und physikalische
Erforschung des Mondes.
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