Robonaut 2 soll ISS-Besatzung verstärken
von Stefan Deiters astronews.com
19. April 2010
Die Besatzung der Internationalen Raumstation ISS soll im
September besondere Verstärkung bekommen: Die NASA plant mit Robonaut 2,
kurz R2, einen menschenähnlichen Roboter ins All zu schicken, der der Besatzung
zunächst im Labormodul Destiny, später aber vielleicht auch an anderen
Stellen zur Hand gehen kann.
Robonaut 2, kurz
R2, soll ab September die Besatzung der ISS
verstärken. Foto:
NASA / Robert Markowitz |
Robonaut 2, oder kurz R2, besteht aus einem
menschenähnlichen Torso, einem Kopf und zwei Armen und wird mit der Raumfähre
Discovery
vermutlich im September zur Internationalen Raumstation ISS fliegen. Hier soll
er bleiben und zunächst im amerikanischen Labormodul Destiny den
Astronauten zur Hand gehen. Später ist aber auch eine Ausdehnung des
Aktionsradius möglich. Der Robonaut wurde von der NASA zusammen mit dem
amerikanischen Automobilkonzern General Motors entwickelt.
"Diese Projekt verdeutlicht beispielhaft, dass künftige Roboter im Weltall
und auf der Erde nicht als Ersatz für den Menschen dienen müssen, sondern
wichtige Begleiter werden können, die auch unterstützende Aufgaben übernehmen",
erklärt John Olson von NASA-Hauptquartier in Washington. "Das Potential von
Menschen und Robotern gemeinsam ist deutlich größer als das von einem allein.
Durch diese Zusammenarbeit werden wir mehr erreichen können, als es uns heute
vielleicht möglich erscheint."
Der Roboter hat nicht nur Ähnlichkeit mit einem Menschen, er soll auch wie
ein Mensch arbeiten: Die Arme und Hände sind so ausgelegt, dass Robonaut 2
die gleichen Werkzeuge wie die menschliche ISS-Besatzung verwenden kann. In
Zukunft könnten solche Roboter einmal Astronuaten bei Arbeitseinsätzen im All
assistieren oder Aufgaben erledigen, die für Menschen zu gefährlich sind. R2 ist
allerdings ein Prototyp, der nicht für Arbeiten außerhalb der ISS ausgelegt ist.
Beim Einsatz auf der ISS soll der Roboter nun in der Schwerelosigkeit
getestet und dabei auch überprüft werden, ob es zu irgendwelchen Störungen der
Robotersysteme durch die Strahlung oder die elektromagnetischen Felder an Bord
der Raumstation kommt. Auch auf der Erde war R2 zuvor schon umfangreich getestet
und so auf den Einsatz im Erdorbit "vorbereitet" worden.
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