Sieben erfolgreiche Starts in diesem Jahr
Redaktion
/ Pressemitteilung des DLR astronews.com
21. Dezember 2009
Beim Start der siebten und letzten Ariane 5-Rakete des Jahres kam
am Freitagabend auch zum letzten Mal eine Ariane 5GS zum Einsatz.
Beim DLR in Lampoldshausen dürfte man den Start mit Interesse verfolgt
haben, wurde doch das verwendete Oberstufentriebwerk dort getestet. Die
Ariane 5-Raketen sind seit nunmehr zehn Jahren im kommerziellen
Einsatz, wurden aber immer wieder verbessert.
Am 18. Dezember 2009 startete die Ariane 5GS
vom europäischen Weltraumbahnhof Kourou in
Französisch-Guyana aus.
Bild: ESA / CNES / Arianespace |
Am 18. Dezember 2009, 17.26 Uhr Mitteleuropäischer Zeit (13.26 Uhr
Ortszeit), hob auf dem europäischen Weltraumbahnhof Kourou in
Französisch-Guyana die siebte und letzte Ariane 5 des Jahres
2009 ab und brachte im Rahmen der Mission V-193 den französischen
Aufklärungssatelliten HELIOS 2B auf seine polare Umlaufbahn in 800
Kilometern Höhe. Bei diesem Start kam die letzte Ariane 5GS zum
Einsatz. Das von EADS hergestellte Aestus-Oberstufentriebwerk
dieser Ariane wurde beim Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
in Lampoldshausen getestet.
Seit 50 Jahren testet das DLR-Institut für Raumfahrtantriebe in
Lampoldshausen Raketentriebwerke. Das aktuell geflogene Aestus-Triebwerk
der Ariane 5GS-Rakete absolvierte seinen Testlauf im Dezember 2005.
Dabei wurden mehrere Zündungen im Vakuum durchgeführt, um den zuverlässigen
Betrieb während der Zündvorgänge nachzuweisen. Außerdem wurden auf dem Teststand
die Drücke in der Brennkammer und beim Einspritzvorgang gemessen.
Während der Mission V-193 hat das Aestus-Triebwerk nach dem
Abtrennen der Hauptstufe, zehn Minuten nach dem Start, für rund 17 Minuten
gearbeitet und die Nutzlast erfolgreich auf seine sonnensynchrone, polare
Umlaufbahn transportiert.
Mit dem Flug V-193/L532 erfolgte der siebte erfolgreiche Start 2009 und der
35. erfolgreiche Flug einer Ariane 5-Trägerrakete in Folge. Im
Startbuch der Ariane stehen seit dem Erstflug am 24. Dezember 1979
nunmehr 193 Starts, davon 49 Flüge der Ariane 5. Außerdem jährt sich
mit der Mission V-193 der erste kommerzielle Start einer Ariane 5 zum
zehnten Mal. Am 10. Dezember 1999 brachte die Ariane 5 mit der V
119/L504-Mission das Röntgenteleskop XMM-Newton ins All.
V-193 war zudem der letzte Flug eines Vulcain-Triebwerks. Die in
Zukunft ausschließlich eingesetzten Ariane 5-Versionen ECA und ES
("Evolution") verwenden beide das weiterentwickelte und leistungsfähigere
Vulcain 2-Triebwerk in der Hauptstufe. Triebwerke der Vulcain 1-Bauserie,
die bei Ariane-Trägern der G-Konfiguration ("Generic") verwendet
wurden, werden nun nicht mehr hergestellt.
Die europäische Ariane ist die erfolgreichste Trägerrakete des
kommerziellen Marktes und beweist seit nunmehr 30 Jahren ihre Zuverlässigkeit.
Nach anfänglichen Problemen wurde die Ariane 5 modifiziert. Nach den
Modellen G und G+ folgte im Jahr 2005 die GS. Die Ariane 5GS hatte neben der
wiederzündbaren EPS L10-Oberstufe auch neue Feststoffbooster. Diese wurden im
Rahmen des "Performance 2000 Programms" im Auftrag von Arianespace
entwickelt. Ziel war es, die Nutzlast der Ariane 5 durch kleine
Verbesserungen zu steigern.
Die neuen Booster erreichten dies durch eine um drei Tonnen erhöhte
Treibstoffzuladung und eine verlängerte Schubdüse aus leichterem Material. Damit
konnte die Schuberzeugung in großen Höhen verbessert und das Gewicht gesenkt
werden. Der durchschnittliche Schub stieg auf 5.030 Kilonewton und der
Maximalschub auf 7.100 Kilonewton an.
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