Gewaltige Feuerkugel über Kanada
von Stefan Deiters astronews.com
9. Oktober 2009
Astronomen der University of Western Ontario haben
jetzt Bilder eines eindrucksvollen Meteors veröffentlicht, der am 25. September
über der kanadischen Provinz Ontario zu sehen war. Die Feuerkugel erreichte die
100-fache Helligkeit des Vollmondes. Die Wissenschaftler hoffen nun auf Hinweise
aus der Bevölkerung, um eventuell auf den Boden gefallene Überreste aufspüren zu
können.
Die Feuerkugel über Ontario.
Bild: University of Western Ontario |
Die Astronomen der University of Western Ontario betreiben im Süden
Ontarios ein Netz von Kameras, die den Himmel ständig nach Meteorerscheinungen
absuchen. Am 25. September um 21.03 Uhr Ortszeit ging sieben Kameras ein
besonders auffälliger Meteor ins Netz, der den Himmel über dem westlichen Ende
des Ontariosees erhellte. Es handelte sich dabei um eine sogenannte Feuerkugel,
also einen besonders hellen Meteor. Er war etwa 100-mal heller als der Vollmond.
Die Astronomen hoffen nun, dass ihnen Bewohner der Region mehr über die
Leuchterscheinung erzählen können und es ihnen dadurch gelingt, eventuell
vorhandene Überreste in Form von Meteoritentrümmern aufzuspüren. "Sollte es
Meteoritenreste geben, wäre das sehr wichtig, da der Niedergang des Brockens so
gut dokumentiert ist", erläutert Phil McCausland, der als Wissenschaftler am
Centre for Planetary Science & Exploration der University of Western
Ontario arbeitet. "Wir haben gute Bilder der Kameras, Radar- und weitere
Informationen. Damit können wir den Orbit vor der Kollision mit der Erde
ermitteln und auch die Energie des Feuerkugelereignisses bestimmen. Wir haben
somit die Möglichkeit, mehr über die Herkunft des Objektes zu erfahren, eine
Information, die es bislang nur für etwa ein Dutzend Meteoriten gibt."
Die Feuerkugel wurde zuerst in einer Höhe von 100 Kilometer über der
kanadischen Stadt Guelph bemerkt, als sie sich mit einer Geschwindigkeit von
20,8 Kilometer pro Sekunde in südöstliche Richtung bewegte. Die Forscher
schätzen die ursprüngliche Größe des Brockens etwa auf die Größe eines
Kinderdreirades. Alle Analysen deuten darauf hin, dass die Feuerkugel
ausreichend groß gewesen sein sollte, so dass einige Brocken den Erdboden
erreicht haben könnten. Der Einschlagort sollte etwas südlich der Stadt Grimsby
liegen.
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