SpaceMaster wird weiterhin gefördert
Redaktion
/ idw / Pressemitteilung der Universität Würzburg astronews.com
3. September 2009
Erfolg für den SpaceMaster-Studiengang, den die Universität Würzburg seit
2004 zusammen mit fünf europäischen Partneruniversitäten anbietet. Die
Europäische Union hat die Förderung des Elite-Studiengangs im Rahmen des
"Erasmus Mundus"-Programms für fünf weitere Jahre verlängert. Für jeweils 25
Studierende stehen dadurch ab dem Wintersemester 2010 Stipendien bereit.
Praktische Entwicklungsarbeit für die angehenden
"SpaceMaster": Die Entwicklung von Kleinstsatelliten wie UWE-1 und UWE-2.
Foto: Universität
Würzburg / Institut für Informatik |
Seit 2004 bietet die Universität Würzburg zusammen mit fünf europäischen
Partneruniversitäten den internationalen Elite-Studiengang "SpaceMaster: Master
in Space Science and Technology" an. Und das Angebot ist offenbar erfolgreich -
sowohl bei den Studierenden als auch bei den Experten: Nach einer intensiven
Begutachtung hat die Europäische Union den Studiengang nämlich jetzt zur
Verlängerung ausgewählt - damit wird er für weitere fünf Jahre im EU-Programm
"Erasmus Mundus" gefördert. Ab dem Wintersemester 2010 stellt die EU jeweils 25
Studierenden Stipendien zur Verfügung, die mit etwa 21.000 Euro pro Jahr
ausgestattet sind.
Der zweijährige SpaceMaster-Studiengang gleicht nicht unbedingt einem
gewöhnlichen Studium, sondern ist international ausgelegt: So findet zwar das
erste Semester an der Universität Würzburg statt, unter anderem mit Vorlesungen
über Weltraumphysik und die Konstruktion von Raumsonden.
Für das zweite Semester wechseln alle Studierenden dann aber auf den
Weltraum-Campus der Universität Lulea in Kiruna. Dort liegen die Schwerpunkte
auf Messinstrumenten und Elektroniksystemen für die Raumfahrt. Im zweiten
Studienjahr können sich die Studierenden dann spezialisieren und dazu an eine
von insgesamt sechs Partneruniversitäten gehen: Zur Auswahl stehen Cranfield
(England), Toulouse (Frankreich), Prag (Tschechien), Helsinki (Finnland), Lulea
(Schweden) und Würzburg.
Die Vorlesungen werden durch Ingenieurprojekte ergänzt, in denen die
Studierenden in Teamarbeit beispielsweise einen Mini-Satelliten in einer
Getränkedose zur Charakterisierung der Erdatmosphäre realisieren. Während sie
das Gerät im ersten Semester in Würzburg entwickeln, können sie es anschließend
in Kiruna auf Höhenforschungsballons testen, die bis zu 20 Kilometer nach oben
steigen. Im dritten Semester dann lassen sich diese Arbeiten mit dem Bau von
Kleinsatelliten fortsetzen, die weniger als ein Kilogramm wiegen.
Der erste dieser Satelliten, der Universität Würzburg Experimentalsatellit
UWE-1, startete im Oktober 2005 in den Orbit (astronews.com berichtete). Dort
untersuchte er die Parameteranpassung in Internet-Protokollen an
Weltraumverhältnisse - lange Verzögerungen und häufige Störungen sind dort
problematisch. Die dabei erzielten Ergebnisse brachten den Würzburger
Studierenden mehrere Auszeichnungen auf internationalen Fachkonferenzen ein. Der
Nachfolgersatellit UWE-2 soll in diesem Monat starten.
Neben diesem Master-Studiengang in Weltraumtechnik bietet die Uni Würzburg im
Wintersemester erstmals auch einen Bachelor-Studiengang für Luft- und
Raumfahrtinformatik an (astronews.com berichtete).
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