Nächste europäische ISS-Mission heißt Esperia
Redaktion / ESA-Pressemitteilung astronews.com
25. Juli 2007
Die ESA hat zusammen mit der italienischen Raumfahrtagentur
ASI gestern den Namen der nächsten europäischen Mission zur Internationalen
Raumstation ISS bekanntgegeben: Esperia. Im Rahmen der Shuttle-Mission
STS-120 soll ein in
Italien gefertigter Verbindungknoten an die ISS montiert werden - und dies mit
Unterstützung eines italienischen Astronauten aus dem ESA-Astronautenkorps.
Das Missionslogo der Mission Esperia wurde vom
Designer Giorgetto Giugiaro entworfen. Bild:
Italdesign S.p.A. / ASI |
Die Europäische Weltraumorganisation (ESA) und die Italienische
Raumfahrtagentur (ASI) haben gestern ihre Wahl für den Namen der kommenden
Mission des Astronauten Paolo Nespoli mitgeteilt, der im Oktober als Mitglied
der Mannschaft des Space-Shuttle-Flugs STS-120 zur Internationalen
Raumstation (ISS) starten wird. Getauft wurde die Mission auf den Namen "Esperia"
- in Anlehnung an Hesperia, den griechischen Namen für das Abendland und im
Besonderen Italien.
Die Wahl dieses Namens steht zum einen für Nespolis Space Shuttle-Mission
zur ISS, die mit der Auslieferung des in Italien gebauten "Verbindungsknotens
Nr. 2" der Demonstration europäischer Technologie dienen wird, und zum anderen
für das vorausschauende Engagement der italienischen Weltraumagentur ASI. Diese
hatte nämlich der NASA im Rahmen einer bilateralen Vereinbarung drei von der
italienischen Industrie als Frachtcontainer entwickelte druckgeregelte
Mehrzwecklogistikmodule (MPLM) bereitgestellt. Die ASI erhielt durch diese
Vereinbarung sechs Fluggelegenheiten.
Dank der engen Zusammenarbeit zwischen der ASI und der ESA wurde für die nun
anstehende ASI-Flugmöglichkeit Paolo Nespoli, Mitglied des Europäischen
Astronautenkorps, ausgewählt. Die erste dieser Fluggelegenheiten durfte Umberto
Guidoni wahrnehmen, der im April 2000 zehn Tage auf der ISS verbrachte.
Der Vorsitzende der ASI, Professor Giovanni F. Bignami, und der ESA-Direktor
für bemannte Raumfahrt, Schwerelosigkeitsforschung und Exploration, Daniel
Sacotte, haben auf der Luft- und Raumfahrtausstellung in Le Bourget bei Paris am
19. Juni eine Übereinkunft zwischen ihren beiden Einrichtungen über die
gemeinsame Leitung dieser wichtigen Mission unterzeichnet.
Die ASI hat im Einklang mit dieser Übereinkunft den Designer Giorgetto
Giugiaro und sein Unternehmen ItalDesign SpA als Sponsor mit dem Entwurf eines
Missionslogos betraut. Das phantasievoll gestaltete Logo symbolisiert die
zentrale Bedeutung der Mission "Esperia" im Hinblick auf die Fertigstellung der
ISS sowie als Etappe auf dem Weg zu einer weitergehenden Exploration des
Weltraums - einem Unterfangen, an dem Italien und die ASI in Europa und auf
internationaler Ebene maßgeblich beteiligt sind.
"Italien gehört zu den wichtigsten europäischen Raumfahrtakteuren", betont
Simonetta di Pippo, Direktorin für das Weltraumforschungs- und
Explorationsprogramm der ASI. "Die Mission "Esperia" verdeutlicht Italiens
langfristiges Engagement bei der Erforschung des Weltraums sowie unsere Visionen
und Ambitionen für die Zukunft. Darüber hinaus stellt sie erneut die Kompetenzen
der italienischen Industrie unter Beweis, die die Grundlage für unsere
Investitionen in europäische Weltraumprogramme bilden, insbesondere in das
Explorationsprogramm Aurora."
Die Mission "Esperia" ist Nespolis erster Flugeinsatz. Als Mitglied der
siebenköpfigen Mannschaft von Flug STS-120 wird er bei der komplexen Mission zur
Montage des "Verbindungsknotens Nr. 2" eine tragende Rolle spielen, indem er vom
Inneren der Raumfähre aus vier Außenbordeinsätze koordinieren wird. Zu seinen
weiteren Aufgaben gehören die Durchführung eines Gemeinschaftsprogramms von ESA
und ASI für humanphysiologische und biologische Experimente sowie die
Unterstützung für die Wartung und den Betrieb der Bordsysteme des Orbiters.
"Dieser erste in Europa gebaute und nun startbereite Verbindungsknoten stellt
für den weiteren Zusammenbau der ISS einen Schlüsselbaustein dar", so Daniel
Sacotte, "denn er bildet den Durchgang zum ESA-Labor Columbus, zum
US-Labor Destiny und zum japanischen Experimentierlabor Kibo
und dient als Andockmodul für das japanische Transferfahrzeug H-II. Der
Verbindungsknoten verfügt ferner über einen Andockstutzen für die amerikanischen
Raumtransporter sowie über Befestigungen für die MPLM. Wissenschaftler und
Techniker auf der ganzen Welt blicken bereits gespannt auf die sichere
Anbringung dieses Moduls."
|
ISS - die
astronews.com Berichterstattung über die Internationale
Raumstation ISS
Space Shuttle - die
astronews.com Berichterstattung über die Missionen
der amerikanischen Raumfähren
|
|