Kosmische Visionen für
das nächste Jahrzehnt
von Stefan Deiters astronews.com
11. Juli 2007
Im Rahmen ihres Programms Cosmic Visions 2015-2025
hatte die europäische Weltraumagentur ESA im März Europas Wissenschaftler um
Ideen für Missionen gebeten, die das wissenschaftliche Programm der ESA im
kommenden Jahrzehnt ausmachen sollen. Eingegangen sind 50 Vorschläge. Zu große
Hoffnung auf eine Realisierung sollten sich die Projektteams allerdings noch
nicht machen: Am Ende werden nur zwei Missionen übrig bleiben.
Die ESA sucht zwei Missionen, die 2017 und 2018
starten sollen - 50 Vorschläge gingen ein.
Bild: ESA |
Nach einem entsprechenden Aufruf der europäischen Weltraumagentur
ESA im März gingen bis Ende Juni insgesamt 50 Konzepte für künftige
Weltraummissionen bei der ESA ein - und damit über 50 Prozent mehr als beim
letzten entsprechenden Aufruf im Oktober 1999. Unter den Vorschlägen finden sich
die unterschiedlichsten Ideen, die von der Suche nach extrasolaren Planeten, der
Erkundung von Jupiter und seinem Eismond Europa bis hin zum Test von Einsteins
Relativitätstheorie reichen.
Die Ziele der Missionen passen alle zu den vier Schwerpunkten, die die ESA in
ihrem Langzeitprogramm für den Zeitraum von 2015 bis 2025 festgelegt hat: Die
Erforschung der Grundbedingungen für Leben und Planetenentstehung, die Erkundung
des Ursprungs und der Entwicklung unseres Sonnensystems, die fundamentalen
Gesetze unseres Universums sowie Ursprung, Struktur und Entwicklung des
Weltraums.
Viele der vorgeschlagenen Missionen basieren auf Zusammenarbeit mit anderen
Raumfahrtagenturen, was durchaus im Sinne der ESA ist. Doch bis eine Mission
wirklich auf dem Weg zur Startrampe sein wird, ist es noch ein langer Weg: Bis zum
Herbst will die ESA drei Missionen mit einem maximalen Budget von 300 Millionen
Euro sowie drei Missionen mit einem Budgetrahmen bis zu 650 Millionen Euro
auswählen und diese ab Oktober auf ihre Durchführbarkeit prüfen lassen.
Danach werden die Kandidaten auf ihren wissenschaftlichen Wert hin überprüft
und hinterfragt, ob es sich wirklich um eine neue originelle Missionsidee handelt. Auch
die Verfügbarkeit der benötigten Technologien sowie die Kosten werden
in das Auswahlverfahren einbezogen. Auf dieser Grundlage wird die ESA dann 2011 jeweils eine Mission
aus den beiden Gruppen auswählen, die dann 2017 und 2018 starten könnten.
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