Mehr Energie für die ISS
Redaktion /
DLR astronews.com
8. Juni 2007
Läuft alles nach Plan, wird die US-Raumfähre Atlantis
heute Nacht zur Internationalen Raumstation ISS starten. Auf der insgesamt
elftägigen Mission sollen neue Strukturelemente mit insgesamt 16.400 Solarzellen
an die Raumstation angebracht werden. Die ISS wird dadurch genug Energie zur
Verfügung haben, um beispielsweise das europäische Forschungsmodul Columbus
versorgen zu können.
Die Raumfähre Atlantis auf der Startrampe des
Kennedy Space Center.
Bild: NASA / Troy Cryder |
Heute Nacht soll es endlich soweit sein: Um 19.38 Uhr Ortszeit (1.38 Uhr MESZ) ist der Start der Mission STS-117
der Raumfähre Atlantis vom Kennedy Space Center in Florida geplant. Während des elftägigen Flugs der
Atlantis zur Internationalen Raumstation ISS sollen die neuen
Strukturelemente S3/S4 mit 16.400 Solarzellen zur weiteren Verbesserung der
Energiesituation auf der ISS installiert und in Betrieb genommen werden.
Die beiden 17,5 Tonnen schweren so genannten Starboard Truss Segments S3/S4 ergänzen die im Verlaufe der Mission STS-115 montierten Elemente P3/P4. Damit kann die elektrische Versorgung der Forschungsmodule sichergestellt werden, deren Start in den kommenden zwei Jahren geplant ist
- darunter auch das europäische Forschungslabor Columbus. Während des Flugs der
Atlantis sind drei Arbeitseinsätze im All geplant, bei denen weitere Installations- und Wartungsarbeiten durchführt werden.
Die Atlantis-Crew besteht aus sechs Personen: dem Kommandanten Rick Sturckow,
dem Piloten Lee Archambault sowie den
Missionsspezialisten Patrick Forrester, Steven Swanson, John "Danny" Olivas
und Jim Reilly. Als
Flugingenieur außerdem fliegt
Clayton Anderson mit, der ISS-Besatzungsmitglied Sunita Williams ablösen soll.
Während des Shuttle-Fluges kommt erstmals das neue Kontroll- und Überwachungssystem AHMS (Advanced Health Managament System)
zum Einsatz, das den Betrieb der Turbopumpen eines Haupttriebwerks während des Startvorgangs überwachen und somit die Systemsicherheit des
Space Shuttles weiter verbessern soll. Mit 35.000 Umdrehungen in der Minute pressen die Turbopumpen den Treibstoff in die Haupttriebwerke. Dabei werden 20-mal in der Sekunde alle Daten der Pumpen erfasst und analysiert. Beim Auftreten von Anomalien, wie starken Schwingungen, werden die Triebwerke durch das AHMS automatisch abgeschaltet. Für den nächsten Flug
STS-118 des Space Shuttles Endeavour ist der erste operationelle Einsatz des Systems in den Haupttriebwerken geplant.
Update: Die Atlantis startete wie vorgesehen um 1.38 Uhr MESZ
zur ISS. Mehr über den Verlauf der Mission in unserem Missionslog.
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