Das Magnetfeld des Merkur
Redaktion / idw / TU Braunschweig
astronews.com
3. Januar 2006
In rund sieben Jahren will die europäische Weltraumagentur
ESA mit der Mission BepiColombo den innersten Planeten Merkur erforschen.
Obwohl die Sonde den Merkur erst 2019 erreichen soll, gibt es an der Technischen
Universität Braunschweig schon jetzt Grund zur Freude: Zwei Wissenschaftler der
Universität leiten den Bau eines Instrumentes der Mission.
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Der BepiColombo Planetary Orbiter (Vordergrund)
und der Magnetospheric Orbiter. Bild: ESA / Medialab |
Ein Weihnachtsgeschenk der besonderen Art erhielten kurz vor Weihnachten
Prof. Dr. Karl-Heinz Glaßmeier und Dr. Uli Auster vom Institut für Geophysik und
extraterrestrische Physik der Technischen Universität Braunschweig von der
Europäischen Weltraumorganisation ESA. Nach einem internationalen
Auswahlverfahren entschied nun die ESA, dass ein Team unter der Leitung der
beiden TU-Wissenschaftler gemeinsam mit Experten des Instituts für
Weltraumforschung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Graz, des
Imperial College in London und des Institute of Space and
Astronautical Science in Tokio das Magnetometerexperiment des Mercury
Planetary Orbiter (MPO) der europäisch-japanischen BepiColombo-Mission
zum Planeten Merkur entwickeln, bauen und betreiben soll.
Der Start dieser Sonde ist für das Jahr 2013 geplant. Bis dahin müssen die
TU-Wissenschaftler mit ihren Partner eine nicht ganz einfache Aufgabe lösen,
denn in der Umgebung des sonnennächsten Planeten ist es extrem heiß.
Temperaturen von mehren hundert Grad stellen an die an Bord des Raumfahrzeuges
befindlichen wissenschaftlichen Messgeräte sehr große Anforderungen.
Sechs Jahre werden nach dem Start vergehen bis BepiColombo MPO 2019
den Merkur erreicht und seine Messungen aufnimmt. Die beiden Wissenschaftler
Karl-Heinz Glaßmeier und Uli Auster erhoffen sich dann Erkenntnisse über die bis
heute nicht verstandene Natur des Magnetfeldes des Merkurs. Außerdem wird das
Braunschweiger Team an dem Magnetometerexperiment des japanischen Elementes der
BepiColombo Mission, dem Mercury Magnetospheric Orbiter (MMO),
maßgeblich beteiligt sein.
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