Erste Bewährungsprobe bestanden
Redaktion
astronews.com
4. Mai 2005
Das Columbus-Kontrollzentrum im Raumfahrt-Kontrollzentrum des Deutschen
Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Oberpfaffenhofen hat seinen ersten
operationellen Einsatz erfolgreich abgeschlossen. Mit der Landung der Sojus-Kapsel
in der kasachischen Steppe am 25. April 2005 (astronews.com berichtete) war mit
der Eneide-Mission des ESA-Astronauten Roberto Vittori auch der erste
Einsatz des Columbus-Kontrollzentrums zu Ende gegangen.
Blick in das Columbus-Kontrollzentrum. Foto:
DLR |
Mit dem gelungenen Einsatz aller Betriebssysteme im Columbus-Kontrollzentrum
während der zehntägigen Eneide-Mission hat die Betriebsmannschaft des DLR
gezeigt, dass alle benötigten Funktionen für die Überwachung und Durchführung
eines bemannten Raumfluges zur Verfügung stehen und ein reibungsloser
Missionsablauf gewährleistet werden kann.
Im Rahmen des Vittori-Fluges wurden
die neu installierten Systeme für Video-, Sprach- und Datenübertragung sowie der
neue Kontrollraum K3 erfolgreich eingesetzt. Die Flugbetriebsmannschaft
kommunizierte mit den Kontrollzentren in Huntsville/USA und in Koroljow bei
Moskau sowie mit dem Lazio User Center (LUC) in Rom, dem Europäischen
Astronautenzentrum (EAC) in Köln und dem Nutzerzentrum "Erasmus" bei ESA/ESTEC
in Noordwijk (Niederlande).
Die dazu benötigten Kommunikationswege und -netze wurden zusammen mit der
Raumfahrt-Kontrollzentrums-Infrastruktur von der DLR-Bodenbetriebsmannschaft
geschaltet und überwacht. Dabei hat sich gezeigt, dass die Auslegung der
Netzverbindungen den Anforderungen der Mission entsprochen hat: Das Betriebsteam
war in die Lage, sehr flexibel auf operationelle Änderungen, wie zum Bespiel
kurzfristig einberufene Videokonferenzen mit der Besatzung der ISS, zu
reagieren.
Die bei der schrittweisen Inbetriebnahme des Columbus-Kontrollzentrums
und während der Vorbereitung auf die Mission erstellten und trainierten Abläufe
sowie die eingeführten Schnittstellen bewährten sich im Verlauf der Eneide-Mission
und können nun für weitere Flüge verwendet werden. Rund 60 Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter des DLR und seiner Unterauftragnehmer kamen im Rahmen der Mission,
die im Schichtbetrieb durchgeführt wurde, zum Einsatz.
Dieser Missionsbetrieb hat gezeigt, dass das Columbus-Kontrollzentrum
bereits vor seiner offiziellen Abnahme im November 2006 für größere Aufgaben
bereit ist, etwa für die von der ESA geplante Langzeitmission mit Thomas Reiter.
Die ersten Vorbereitungen hierfür haben bereits begonnen, damit bis zum Start
der Mission STS-121 der Betriebsmannschaft ein perfekt funktionierendes
Kontrollzentrum zur Verfügung stehen wird.
Diese Arbeiten laufen parallel zu den
Aktivitäten, die für die kommende ISS-Nutzungsphase notwendig sind (wie etwa
weitere Trainings und Simulationen), sowie zu den Vorbereitungen für den ersten
ATV-Flug, die Ankopplung des Columbus-Moduls an die ISS und den darauf
folgenden, für zehn Jahre geplanten Columbus-Betrieb.
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