Saturnmond
Phoebe überrascht Forscher
von Rainer Kayser
15. Juni 2004
Schon mit
ihrer ersten wissenschaftlichen Untersuchung im Saturnsystem hat die Sonde
Cassini die Astronomen auf der Erde überrascht: Der Saturnmond Phoebe,
an dem Cassini am Freitag vorüberflog, scheint im Inneren aus Eis zu
bestehen, das von einer dünnen dunklen Schicht überzogen ist.
Cassinis Blick auf Phoebe. Die Auflösung reicht von 27 bis zu 13
Metern pro Pixel und wird von links nach rechts besser. Foto:
NASA / ESA / ASI [Großansicht] |
Die von der Raumsonde Cassini zur Erde gefunkten Bilder des kleinen
Saturnmondes Phoebe bargen eine Überraschung für die Planetenforscher.
Strukturen an den Rändern der vielen Krater auf dem Mond deuten darauf hin, dass
sein Inneres aus Eis - gefrorenen Gasen und Wasser - besteht, überdeckt von
einer nur dünnen Schicht dunkleren Materials.
An einigen der Kraterränder konnten die Astronomen mehrere Schichten
abwechselnd hellen und dunkleren Materials ausmachen. Die Forscher spekulieren,
dass diese Schichten eine Folge der Kraterentstehung sein könnten. Das bei dem
Einschlag ausgeworfene Material hätte sich demnach wie ein Mantel auf die
ursprüngliche Oberfläche des Himmelskörpers gelegt, die ihrerseits nur eine
dünne Schicht dunklerer Ablagerungen auf dem helleren, eishaltigen Inneren war.
Cassini hatte am Freitag vergangener Woche Phoebe in 2.000 Kilometern
Abstand passiert. Phoebe hat einen Durchmesser von 220 Kilometern und umkreist
den Saturn in fast 13 Millionen Kilometern Abstand - das ist mehr als das
30-fache des Abstands Erde-Mond. Die Sonde Cassini soll am 1. Juli in
eine Umlaufbahn um den Saturn einschwenken.
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Huygens, Sonde zur Erkundung des Saturnmondes
Titan (ESA)
Cassini, Projektseiten der NASA/JPL |
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