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EXTRASOLARE PLANETEN
Schwere Elemente machen Planeten wahrscheinlicher
von Stefan Deiters
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25. Juli 2003

754 Sterne in Sonnennähe haben zwei amerikanische Astronomen untersucht, jetzt sind sie sich sicher: Je größer der Anteil von Eisen und anderen schweren Elementen  in den Sternen ist, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit ein Planetensystem bei ihnen zu finden. Ein Stern wie unsere Sonne hat nach der neuen Studie ein Chance von nur fünf bis zehn Prozent, ein Planetensystem zu bilden.



Eine metallreiche Sonne macht die Existenz von Planeten deutlich wahrscheinlicher. Bild: G. Bacon (STScI/AVL)

"Astronomen haben immer gesagt, dass nur fünf Prozent aller Sterne über Planeten verfügen, was allerdings nie eine besonders sichere Abschätzung war", erläutert Debra Fischer von der Universität im kalifornischen Berkeley. "Wir wissen jetzt, dass Sonnen, die eine große Häufigkeit an schweren Metallen aufweisen, eine fünf Mal größere Wahrscheinlichkeit besitzen, über ein Planetensystem zu verfügen. Wenn man sich also nur die metallreichen Sterne vornimmt, sollten 20 Prozent davon Planeten haben. Und das ist schon beeindruckend."

"Diese Metalle sind schlicht und einfach die Saatkörner für neue Planeten", erklärt Jeff Valenti vom Space Telescope Science Institut die Ergebnisse, die die Forscher unlängst auf der Generalversammlung der Internationalen Astronomischen Union in Sydney vorstellten. Als Metalle bezeichnen Astronomen etwas ungenau alle Elemente schwerer als Helium. Sie werden im Inneren von Sternen in nuklearen Fusionsprozessen erzeugt und später durch Supernova-Explosionen ins interstellare Medium abgegeben. Mit der Zeit reichert sich also eine Galaxie mit diesen schweren Elementen an, da durch jede Sternengenerationen neu angereichertes Material hinzukommt.

"Sterne die heute entstehen, haben eine deutlich höhere Wahrscheinlichkeit, dass sich um sie ein Planetensystem bildet als frühe Sternengenerationen", so Valenti weiter. "Es ist wie ein planetarer Babyboom." Auf Grundlage dieser Erkenntnisse war schon früher angenommen worden, dass es eine Verbindung zwischen der Eisenhäufigkeit - als Maß für die Häufigkeit einer ganzen Gruppe von schweren Elementen - und dem Auftreten von Planeten geben muss. In einer neuen Untersuchung haben die Forscher diese These nun anhand von 754 Sternen überprüft -  693 haben keine Planeten, 61 verfügen über welche.

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"Die meisten haben sich schon sehr intensiv die Sonnen angeschaut, die über ein Planetensystem verfügen, die Sterne, die aber keine Planeten haben wurden bislang vernachlässigt. Doch gerade diese Sterne liefern den entscheidenden Zusammenhang um zu verstehen, wie Planeten entstehen", erläutert Valenti. Nach den Daten der Forscher hat eine Stern wie unsere Sonne etwa eine Chance von fünf bis zehn Prozent ein Planetensystem zu bilden, ein Stern mit der dreifachen Häufigkeit an schwereren Elementen eine Chance von 20 Prozent, mit nur einem Drittel an schweren Elementen allerdings nur eine Chance von drei Prozent. Die metallärmsten Sterne der Untersuchung - insgesamt 29 - verfügten über keine Planeten.

"Die Zahlen spreche dafür, dass es so eine Art Mindestmetallgehalt gibt, über dem Planetenentstehung erst möglich wird", so Fischer. "Die Sterne die einen großen Metallgehalt bei ihrer Geburt haben, sind in Sachen Planetenentstehung durchaus bevorzugt."

siehe auch
Ferne Welten - Auf der Suche nach extrasolaren Planeten und außerirdischem Leben 
AstroLinks: Extrasolare Planeten
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