ISS
Vertragsunterzeichung für Columbus-Kontrollzentrum
Redaktion
astronews.com
28. März 2003
Ab Mai wird die Internationale Raumstation ISS nur noch mit einer
Notcrew besetzt sein. Trotzdem denkt man auf der Erde an die nächsten
Erweiterungen: In Oberpfaffenhofen bei München soll am Montag der Vertrag
für die Entwicklung des Kontrollzentrums für das europäische Labormodul
Columbus unterzeichnet werden. Vorgesehener Starttermin: Oktober 2004.
Columbus.
Bild:
ESA / D.Ducros |
Der Direktor der ESA für Bemannte Raumfahrt, Jörg Feustel-Büechl, wird am 31.
März in Oberpfaffenhofen bei München mit dem Deutschen Zentrum für Luft- und
Raumfahrt (DLR) einen Vertrag im Wert von 37,7 Millionen Euro über die
Entwicklung des Columbus-Kontrollzentrums für das europäische Labormodul
Columbus auf der Internationalen Raumstation (ISS) unterzeichnen.
Columbus ist ein europäisches Wissenschaftslabor, das entwickelt
wurde, um die europäische Forschung im Weltraum zu fördern. Es stellt den
Eckstein des europäischen Beitrags zum ISS-Vorhaben dar und macht Europa zu
einem der Hauptakteure des Raumstationsprogramms. Die ESA plant, das Labor im
Oktober 2004 zu starten.
Die wichtigsten Funktionen des Columbus-Kontrollzentrums werden die
Steuerung und Kontrolle der Columbus-Laborsysteme, die Bereitstellung und
der Betrieb des europäischen Bodenkommunikationsnetzes für die Einrichtung und
die Betriebskoordinierung für die europäischen Nutzlasten an Bord der ISS sein.
"Das Columbus-Labor und das Columbus-Kontrollzentrum sind
grundlegende Elemente der europäischen Beteiligung an der Internationalen
Raumstation", betont Feustel-Büechl. "Die Unterzeichnung des Vertrags über das
Columbus-Kontrollzentrum mit dem DLR zeigt das Engagement Europas im
Raumstationsprogramm."
Sobald das Columbus-Kontrollzentrum in den Räumlichkeiten des Deutschen
Raumfahrtkontrollzentrums (GSOC) des DLR in Oberpfaffenhofen errichtet ist und
ab 2004 seinen Betrieb aufnehmen kann, wird das DLR im Rahmen eines weiteren
Vertrags mit der ESA die Verantwortung für seine Verwaltung übernehmen und für
die ESA den gesamten orbitalen Betrieb des Columbus-Labors koordinieren
und unterstützen. Für den für Oktober 2004 geplanten Columbus-Montageflug
und den anfänglichen Betrieb des Labors wird ein integriertes Flugkontrollteam
aus Bediensteten des DLR, der Firma Astrium und der ESA unter der Leitung eines
ESA-Flugdirektors zuständig sein. Der weitere Betrieb wird dann unter die
Verantwortung eines vom DLR geführten Flugkontrollteams für das Columbus-Labor
mit bis zu 90 Mitarbeitern fallen. Das Team wird für den gesamten Betrieb des
Labors gegenüber der NASA und den anderen ISS-Partnern im Namen der ESA handeln.
Das Columbus-Kontrollzentrum muss rechtzeitig betriebsbereit sein, um
Bodenkommunikationsdienste für das ESA-Kontrollzentrum für das Automatische
Transferfahrzeug (ATV) im französischen Toulouse bereitstellen zu können. Das
erste ATV soll im September 2004 mit einer Ariane-5 von Kourou in
Französisch-Guayana gestartet werden, um die ISS mit Nachschub zu versorgen und
sie wieder in eine höhere Umlaufbahn zu bringen.
Mit der Vergabe dieses Vertrags würdigt die ESA die langjährige Erfahrung und
Kompetenz des DLR in Oberpfaffenhofen beim Management des bemannten
Raumflugbetriebs. Das DLR ist seit 35 Jahren im Betrieb von Raumfahrzeugen und
seit der ersten europäischen Spacelab-Mission im Jahr 1983 auch im Management
bemannter Weltraummissionen tätig. Seit 1998 arbeiten außerdem DLR-Fachleute am
Entwurf und an der Vorbereitung des Columbus-Kontrollzentrums mit.
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