EXOMARS
ESA sucht
Ideen für Exobiologie-Mission zum Mars
Redaktion
astronews.com
25. März 2003
Gab es
einmal Leben auf dem Mars? Dieser Frage will die europäische
Weltraumorganisation (ESA) im Rahmen der Mission ExoMars nachgehen. Diese
könnte, falls die Durchführung Ende 2004 endgültig beschlossen wird, 2009
starten. Doch schon jetzt sucht die ESA nach Vorschlägen, welche Experimente der
kleine Rover namens Pasteur alle an Bord haben könnte.

ExoMars. Bild:
ESA |
Um herauszufinden, ob auf dem Mars jemals Leben entstehen konnte, will die
ESA im Jahr 2009 eine Exobiologie-Mission mit der Bezeichnung ExoMars zum
Roten Planeten starten. Im Rahmen dieser Mission, die Teil des Langzeitprogramms
Aurora der ESA zur Vorbereitung künftiger bemannter Missionen ist, soll ein
äußerst mobiler Roboter oder Rover auf der Marsoberfläche aufsetzen.
Schlüssel des Erfolgs dieses wissenschaftlichen Spürvorhabens wird die
Nutzlast des Rovers, Pasteur, sein, eine umfassende Zusammenstellung von
Instrumenten, die die biologische Umgebung des Mars unter die Lupe nehmen
sollen. Um sicherzugehen, dass die Startgelegenheit im Jahr 2009 genutzt wird,
beginnt die ESA bereits jetzt mit der Festlegung der Experimente, aus denen sich
die Nutzlast zusammensetzen wird. Dementsprechend hat das Aurora-Programmbüro
für die ExoMars-Mission kürzlich einen Ideenwettbewerb für
Wissenschaftler veröffentlicht. Dieser Wettbewerb ist der erste Schritt in dem
Prozess, der für ExoMars und seine Pasteur-Nutzlast Forschung von
allerhöchster Qualität gewährleisten soll. Ferner soll er die internationale
Zusammenarbeit zwischen fachübergreifenden Wissenschaftlerteams fördern und die
Mehrfachdurchführung von Projekten verhindern.
"Ich hoffe sehr, dass wir wie bereits in der Vergangenheit mit einem bedeutenden
Beitrag der Wissenschaft zur Festlegung dieser spannenden Mission rechnen
können", meint Jorge Vago, der Studienwissenschaftler für ExoMars. Die
Nutzlastgelegenheit für ExoMars-Pasteur steht Experimentatoren aus
allen Ländern offen; allerdings muss der Teamkoordinator für jeden Vorschlag in
einem der ESA-Mitgliedstaaten ansässig sein. Vorschläge werden außerdem nur dann
angenommen, wenn wissenschaftliche Einrichtungen aus mindestens drei
europäischen Ländern daran beteiligt sind.
Die Mission ExoMars soll, wie ihr Name nahe legt, bedeutende neue
Einblicke in die Oberflächenumgebung des Roten Planeten vermitteln.
Schwerpunktbereich wird die Exobiologie sein, die Suche nach Anzeichen für
vergangenes oder gar gegenwärtiges Leben auf dem Mars.
An der genauen Konfiguration der Mission wird noch gearbeitet. Nach der jetzigen
Planung soll der ExoMars-Orbiter ein Landemodul und einen Rover mit
Solarantrieb auf der Marsoberfläche absetzen. Dieses mit einer Bohrvorrichtung
und Werkzeugen für die Sammlung von Proben ausgerüstete, autonome Marsfahrzeug
wird viele Monate damit verbringen, das raue Terrain zu erkunden und Bodenproben
von Stellen zu analysieren, die für primitive Formen von Leben auf dem Mars in
Frage kämen. Der Ausschuss der Teilnehmerstaaten für das Aurora-Programm hat vor
kurzem eine Phase-A-Studie für ExoMars genehmigt, in der unter anderem
die Möglichkeit einer Kombination des europäischen Vorhabens mit der
französischen Mission Netlander geprüft werden soll. Den endgültigen
Beschluss über ExoMars wird der ESA-Rat auf seiner Tagung auf
Ministerebene Ende 2004 fassen.
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