Die Aufnahmen, die Astronauten von der Internationalen Raumstation ISS
aus von der Erde machen haben eine beeindruckende Qualität erreicht: Durch
Auswertung von über 13.000 Bildern der ersten drei ISS-Besatzungen
ermittelten Wissenschaftler, dass die räumliche Auflösung der Bilder oft
kleiner als sechs Meter ist. Somit sind diese Aufnahmen geeignet kleinste
Veränderungen auf der Oberfläche der Erde auch wissenschaftlich zu
studieren.
"Die Schärfe der Bilder die von den Astronauten der Raumstation gemacht
worden sind, hat sowohl die Astronauten als auch die Forscher auf der Erde
überrascht", erläutert Dr. Julie Robinson vom NASA Johnson Space Center
in Texas, die die Ergebnisse der Studie unlängst in einer Zeitschrift der
American Geophysical Union veröffentlicht hat. "Diese Bilder haben
wirklich unsere Ansicht davon geändert, wie viele Details man als Mensch
aus dem Orbit fotografieren kann."
Die ersten drei ISS-Besatzungen haben insgesamt 13.433 Bilder der Erde
gemacht. Die Astronauten nutzen dazu Digitalkameras sowie 35mm- und
70mm-Kameras mit diversen Objektiven. Mit etwas Übung konnten die
Raumfahrer dabei beim Anvisieren der Erde sogar die Erddrehung ausgleichen
und so mit Hilfe leistungsstarker Objektive durch ein spezielles Fenster
des Weltraumlabors Destiny detaillierte Aufnahmen machen.
Für Geowissenschaftler bedeutet dieses Talent der ISS-Besatzung eine
neue Möglichkeit der systematischen Beobachtung unseres Planeten, die es
ohne die ISS nicht geben würde. Während die ersten Astronauten-Aufnahmen
der Erde aus dem All vor allem die Öffentlichkeit begeisterten, haben die
qualitativ hochwertigen Bildern von heute auch wissenschaftliche Relevanz.
Eine riesige Datenbank mit Erdaufnahmen von Astronauten aus den letzten 30
Jahren ist im Internet abrufbar.
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ISS - die
astronews.com-Berichterstattung über die ISS
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