Die Besatzung der Internationalen Raumstation ISS hat gestern
erfolgreich einen ersten Arbeitseinsatz im All absolviert. Dabei wurde das
russische Andockmodul Pirs für den Betrieb vorbereitet, das Mitte
September an die ISS angedockt hatte. Ein weiterer Weltraumspaziergang ist
für nächste Woche vorgesehen.

Die russische Andockschleuse Pirs bei andocken an die ISS.
Foto:
NASA |
Vier Stunden und 58 Minuten verbrachten die beiden russischen
Kosmonauten Vladimir Dezhurov und Mikhail Tyurin gestern im All, um die
russische Andockschleuse Pirs in Betrieb zu nehmen, die Mitte
September an die ISS angedockt hatte. Der Kommandant der ISS, der
Amerikaner Frank Culbertson, überwachte die Arbeiten von der Raumstation
aus. Die Kosmonauten begannen mit der Herstellung von Kabelverbindungen
zwischen Pirs und dem Servicemodul Zvezda und montierten
dann Handläufe, Leitern, einen kleinen Kran und weitere kleine Bauteile.
Es war der insgesamt 27. Weltraumspaziergang, der dem Bau der ISS
diente. Insgesamt wurden somit bereits 172 Stunden und 22 Minuten für
diesen Zweck im All verbracht. Zudem war es der erste Arbeitseinsatz im
All, der von der ISS ausging ohne dass eine Raumfähre angedockt war. Und
noch ein weiteres Jubiläum konnte man an Bord der ISS feiern: Die Arbeiten
von Dezhorov und Tyurin waren der 100. Weltraumspaziergang in der
russischen Raumfahrtgeschichte.
Die beiden Russen sollen am 15. Oktober für einen weiteren Einsatz im
All die ISS erneut verlassen und dabei eine Reihe von Experimenten am
Zvezda-Modul installieren, die die Auswirkungen der Weltraumumgebung
auf bestimmte Materialien untersuchen sollen. Culbertson und Dezhurov
werden dann während eines dritten Arbeitseinsatzes im All am 5. November
die Arbeiten an der neuen Andockschleuse Pirs abschließen.
Einsatzbreit ist diese allerdings schon eher: Bereits am 19. Oktober wird
die Expedition Crew 3 die ISS kurzeitig verlassen, um das
angedockte Soyuz-Raumschiff, das derzeit als Rettungsboot dient,
von seinem jetzigen Ort an Pirs anzudocken. Damit ist der Weg frei
für ein neues Soyuz-Raumschiff was am 21. Oktober starten und die
ISS zwei Tage später erreichen soll.
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