Am 26. August dockte ein Progress-Raumfrachter an die ISS an. Mit an
Bord war das Herzstück des so genannten Global Transmission Services
(GTS). Wenn das Bauteil installiert ist, soll im Oktober der Testbetrieb
beginnen. Es ist das erste deutsche kommerzielle Experiment an Bord der
ISS und soll unter anderem die weltweite Synchronisation von Uhren
ermöglichen.
Die ISS im Juli 2001.
Foto:
NASA |
GTS ist ein projektiertes System zur Übertragung von Funksignalen aus
dem All. Entwickelt wurde es vom Steinbeis-Transferzentrum in Stuttgart
und gefördert durch das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
sowie die Europäischen Weltraumorganisation
(ESA). Es ist das erste deutsche kommerzielle Experiment auf der ISS, das
mit den industriellen Partnern Fortis Swiss Watches und
DaimlerChrysler verwirklicht wird.
Das System funktioniert über eine Spezialantenne, die bereits an der
Unterseite des Service Moduls Zvezda der ISS angebracht wurde und
nun ihre Signale mit Hilfe der Steuerungselektronik im Innern des Moduls
weltweit an beliebige mobile Miniaturempfänger verteilen wird. Erstmals
wurde der Mini-Chip in kleinere Gegenstände wie Uhren eingesetzt und wird
direkt aus dem All die jeweils korrekte Ortszeit erhalten. Damit wird ein
neues "Zeitalter“ eingeläutet: die weltweite Synchronisation von
Armbanduhren, manuelle Einstellungen können dann entfallen.
Die Miniaturisierung des Empfängers bietet noch zahlreiche weitere
Anwendungsgebiete. So wird es in Zukunft möglich sein auch
Funktelefone, elektronische Fahrzeugschlüssel sowie Chipkarten gegen
Missbrauch zu sichern und Kraftfahrzeuge über Richtfunksysteme auf der
Erde vor Diebstahl zu schützen. Die neuen Dienste sollen nach einer
zweijährigen Experimentierphase durch eine kommerzielle
Betreibergesellschaft vermarktet werden.
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ISS - die
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